Textilrestaurierung

Die Aufgabengebiete in der Textilrestaurierung richten sich nach dem breitgefächerten Sammlungsbestand – von Bekleidung, Accessoires, Wandteppichen, Fahnen, Uniformen und Ausrüstungen bis hin zu Objekten technischen Kulturguts.
Die Restaurierung eines Textils, eines besonders fragilen Materials, erfordert im Allgemeinen einen sehr hohen Zeitaufwand. Kleidung ist ein Beispiel dafür, dass nicht nur eine Dimension für die Konservierung und die darüber hinausgehenden Maßnahmen einer Restaurierung bestimmend ist, sondern ebenso das „Innen“, „Außen“ und „Dazwischen“ als ein komplexes dreidimensionales Gefüge.
Bekleidung kann aus einer Vielzahl von Einzelteilen zusammengesetzt sein. Dabei können Fragen entstehen: Wie sah die Passform ursprünglich aus, wie die Figur des Trägers oder der Trägerin? In Einzelfällen kann ein Textilgefüge soweit abgebaut sein, dass nur noch durch stützende Unterlagen Stabilität erreicht werden kann.
Deshalb spielt die schonende Präsentation bei allen Textilien eine große Rolle. Ein besonderes Augenmerk verdienen deshalb die in der Restaurierungswerkstatt entwickelten Präsentationstechniken von Objekten, die bei hohem zeitlich benötigten und technischen Aufwand hochkomplizierte Montagen beinhalten.
„Integriertes Schädlingsmanagement“ hängt unabdingbar mit diesem Materialbereich zusammen. Alle organischen Materialien sind Futterquellen für unterschiedliche Schädlinge, die es – sei es im Depot oder auf den Ausstellungsflächen – fernzuhalten gilt. Die zunehmende Klimaerwärmung und die Globalisierung tragen zu diesem Problem bei wie zum Beispiel durch klimatisch begünstigte Vermehrung oder das Auftreten neuer Arten von Schädlingen.
Frühere Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen und die in diesem Zusammenhang stehenden, in den textilen Objekten verbleibenden Schadstoffe können gesundheitsgefährdend sein. Der Fachbereich war maßgeblich an Forschungen beteiligt, die sich mit in den Geweben verbliebenen, schädigenden Substanzen beschäftigen und mit dem nötigen gesundheitsgerechten Umgang damit.