Bergen-Belsen – Survivors and Remembrance | Überlebende und Gedenken

- -
- Erwachsene
- Eintritt frei
Bustour und Diskussionsveranstaltung
Mit Elke Gryglewski, Dan Michman, Agata Pietrasik und Katja Seybold
Die Bustour zur Geschichte der kulturellen Aktivitäten im Displaced Persons-Camp Bergen-Belsen sowie die anschließende Diskussionsveranstaltung geben Einblicke in ein wenig bekanntes Kapitel der Nachkriegsgeschichte.
Programm:
15.00 – 17.00 Uhr
Bustour „Displaced Persons Camp Bergen-Belsen“
Mit Katja Seybold
Britische Truppen befreiten am 15. April 1945 das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Wenig bekannt ist, dass dazu auch das nur etwa zwei Kilometer entfernte Nebenlager in der Wehrmachtkaserne Bergen-Hohne gehörte. Unmittelbar nach der Befreiung richteten die Briten auf diesem Kasernengelände ein Nothospital ein, um die vielen Tausend schwerkranken Überlebenden des Konzentrationslagers medizinisch zu versorgen. Für viele der Befreiten kam die Hilfe zu spät: Bis Mitte Juni 1945 starben etwa 14.000 Menschen an den Folgen der Haft. Die Mehrzahl der aus Westeuropa stammenden Häftlinge kehrte bis Herbst 1945 in die Heimat zurück. Im in der Kaserne entstandenen Displaced Persons Camp verblieben etwa 10.000 nichtjüdische polnische Staatsangehörige sowie mehr als 10.000 Jüdinnen und Juden, vor allem aus Polen und Ungarn. Letztere lebten, teils jahrelang, im DP-Camp und warteten auf die Auswanderung in andere Länder.
Während der Rundfahrt in der heutigen Niedersachsen-Kaserne werden Orte aufgesucht, die in enger Verbindung mit dem damaligen DP-Camp stehen. Es werden verschiedene Aspekte des Alltags im Camp beleuchtet und der Blick insbesondere auf die kulturellen Aktivitäten der Displaced Persons gerichtet.
Tour in deutscher Sprache.
17.00 Uhr
Empfang im Gebäude 3, Niedersachsen-Kaserne
Versorgung mit Getränken und Brezeln
17.30–19.00 Uhr
Diskussionsveranstaltung: Survivors and Remembrance | Überlebende und Gedenken
Mit Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, Dan Michman, Leiter des Internationalen Instituts für Holocaust-Forschung in Yad Vashem in Jerusalem und emeritierter Professor für moderne jüdische Geschichte an der Bar Ilan Universität und Agata Pietrasik, Kunsthistorikerin an der Freien Universität Berlin und Kuratorin der Ausstellung „Gewalt ausstellen“
Moderation: Katja Seybold, Historikerin in der Gedenkstätte Bergen-Belsen
1947 organisierten die Überlebenden im Displaced Persons-Camp Bergen-Belsen die Ausstellung „Undzer veg in der frayhayt“ (Unser Weg in die Freiheit). Sie gibt einen besonderen Einblick in die Art und Weise, wie die Geschichte der nationalsozialistischen Besatzung und des Holocausts aus der Sicht der jüdischen DPs erzählt wurde. Vor diesem Hintergrund fragen wir nach der Entwicklung einer Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur, die lange Zeit die Opferperspektive in den Hintergrund rückte und sich vornehmlich aus Täterdokumenten speiste.
Ort: Niedersachsen-Kaserne Lohheide
Sprache: Englisch mit deutscher Übersetzung
Teilnahme: vor Ort, via Zoom oder YouTube-Livestream
Anmeldung: Für den Einlass auf das Bundeswehr-Gelände ist ein Ausweisdokument erforderlich. Bitte melden Sie sich bis 26. August mit folgenden Angaben unter zwbe@dhm.de verbindlich an: Vor- und Nachnamen, Wohnort und Ausweisnummer.
Link zum Livestream folgt.
Facing Nazi Crimes: European Perspectives after 1945
Im Rahmen der europäischen Veranstaltungsreihe werden an den Orten der zwischen 1945 und 1948 organisierten Ausstellungen – Paris, Warschau, London, Liberec und Bergen-Belsen – die gesellschaftlichen und historischen Kontexte dieser Ausstellungen diskutiert. In welchem Verhältnis standen die Ausstellungen zur frühen bildlichen, dokumentarischen, rechtlichen, politischen und historischen Auseinandersetzung mit der deutschen Besatzung und ihrer Verbrechen? Wie wurden sie rezipiert und welchen Einfluss hatten sie auf die Erinnerungskultur bis heute?
An sechs Abenden werden zentrale Aspekte der frühen Ausstellungen, ihrer Entstehung und Wirkung präsentiert und mit Expertinnen und Experten lokaler Institutionen debattiert.