Kriegsende 1945 in Österreich. Geschichte und Gedächtnis

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Vortrag von PD Dr. Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien
Der 8. Mai gilt in Europa – seit 1985 auch in der Bundesrepublik Deutschland – als Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In Österreich war dieses Datum bis vor wenigen Jahren kaum präsent. In Österreich stand der 8. Mai im Schatten zweier Gedenktage, die unterschiedlich intensiv im Geschichtsbewusstsein der Zweiten Republik verankert waren: dem 27. April 1945, an dem die provisorische Regierung unter Staatskanzler Karl Renner die Unabhängigkeit Österreichs von Deutschen Reich erklärte und damit die Republik Österreich wiederbegründete und dem 15. Mai 1955, dem Tag der Unterzeichnung des Staatsvertrags und damit der Wiederherstellung der souveränen Republik Österreich – nach der nationalsozialistischen Herrschaft (1938–1945) und der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgenden Besatzungszeit (1945–1955). Durch die danach oft vorgenommene Gleichsetzung der NS-Herrschaft 1938 bis 1945 mit der Besetzungszeit 1945 bis 1955 bedeutete 1945 keine Zäsur, keine Befreiung. Die Diskussion darüber wird auch heute noch geführt. Heidemarie Uhl,Priv. Doz. Mag. Dr. phil., Historikerin am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien und Lehrbeauftragte an den Universitäten Wien und Graz.
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: veranstaltung@dhm.de
Der 8. Mai gilt in Europa – seit 1985 auch in der Bundesrepublik Deutschland – als Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In Österreich war dieses Datum bis vor wenigen Jahren kaum präsent. In Österreich stand der 8. Mai im Schatten zweier Gedenktage, die unterschiedlich intensiv im Geschichtsbewusstsein der Zweiten Republik verankert waren: dem 27. April 1945, an dem die provisorische Regierung unter Staatskanzler Karl Renner die Unabhängigkeit Österreichs von Deutschen Reich erklärte und damit die Republik Österreich wiederbegründete und dem 15. Mai 1955, dem Tag der Unterzeichnung des Staatsvertrags und damit der Wiederherstellung der souveränen Republik Österreich – nach der nationalsozialistischen Herrschaft (1938–1945) und der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgenden Besatzungszeit (1945–1955). Durch die danach oft vorgenommene Gleichsetzung der NS-Herrschaft 1938 bis 1945 mit der Besetzungszeit 1945 bis 1955 bedeutete 1945 keine Zäsur, keine Befreiung. Die Diskussion darüber wird auch heute noch geführt. Heidemarie Uhl,Priv. Doz. Mag. Dr. phil., Historikerin am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien und Lehrbeauftragte an den Universitäten Wien und Graz.
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: veranstaltung@dhm.de