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Leipzig ’89 – Revolution reloaded

Gamestation

Ein Tag der Entscheidung in Leipzig, Herbst 1989: Als am 9. Oktober über 70.000 Menschen auf die Straße gingen, um gegen das DDR-Regime zu protestieren, war der Ausgang des Tages nicht ausgemacht. Dem Demonstrationszug entgegen stand eine entschlossene Staatsmacht mit einem enormen Aufmarsch von Sicherheitskräften. Die Möglichkeit einer „chinesischen Lösung“, also einer gewaltsamen Niederschlagung des Protests wie es im Juni 1989 in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens geschehen war, lag in der Luft. Wer an diesem Tag auf die Straße ging, konnte nicht wissen, wie dieser enden würde. Niemand ahnte zudem, was schon einen Monat später geschehen sollte: die Öffnung der Berliner Mauer und die damit einhergehende Verschiebung der gesamtpolitischen Lage.

Dass Geschichte ein offener Prozess ist – das Ergebnis von Entscheidungen und konkreten Handlungen, aber auch von glücklichen oder unglücklichen Konstellationen und Zufällen – möchte das DHM vermitteln und wagt dazu ein Experiment: Es lädt die Besucher*innen ein, kostenfrei den Prototyp eines digitalen Spiels für die weitere Nutzung zu testen. In Form einer interaktiven Graphic Novel können sie in die Rollen von sieben Figuren schlüpfen, um aus unterschiedlichen Perspektiven den 9. Oktober in Leipzig zu durchlaufen. Dabei gibt es die Möglichkeit, konkrete Entscheidungen zu treffen und den Verlauf der Ereignisse in Leipzig zu beeinflussen. Gekoppelt sind die sieben Figuren an einzelne Ausstellungsobjekte, die als Relikte ihrer Zeit die Geschichte auf ihre Art erzählen.

Gamestation testen

Die Gamestation konnte über das eigene mobile Endgerät oder Tablets vor Ort im DHM genutzt werden. Da es sich bei „Leipzig `89 – Revolution reloaded“ um einen Prototyp handelte, war die Laufzeit zum Testen begrenzt. Nach Ablauf des Testzeitraums wurde der Prototyp anhand der Ergebnisse der umfangreichen Evaluation optimiert und weiterentwickelt.

Mehr zum Thema auf dem DHM-Blog

Interview

Mehr zum Projekt erzählen DHM-Projektleiterin Elisabeth Breitkopf-Bruckschen und Game Producer Martin Thiele-Schwez von Playing History im Interview.

Entwickelt wurde der Prototyp im Verbundprojekt museum4punkt0. Das Projekt museum4punkt0 wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.