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Das Deutsche Reich entstand 1871 als konstitutionell-monarchischer Bundesstaat. Der preußische König Wilhelm I. wurde als Deutscher Kaiser Staatsoberhaupt. Bismarck versuchte als Reichskanzler, die außenpolitische Stellung des Reiches durch eine europäische Bündnispolitik zu sichern. Innenpolitisch strebte er an, das neue Reich durch eine autoritäre Staatsführung unter Wahrung des gesellschaftlichen Gleichgewichtes zu festigen.

Wilhelm II. wurde 1888 der neue Kaiser. Er förderte anfangs sozialpolitische Reformen, lehnte aber eine Demokratisierung des Kaiserreiches ab. Um die Jahrhundertwende erlaubte ein wirtschaftlicher Aufschwung Unternehmern und Bildungsbürgern den Aufstieg zu neuen Eliten, überdeckte jedoch große innenpolitische Konflikte. Versuche, die Arbeiterschaft und Sozialdemokratie in den Staat einzugliedern, scheiterten am Widerstand agrarischer, industrieller und bürgerlicher Interessen. Nationalismus, wirtschaftlicher Expansionsdrang und sozialer Unfriede erzeugten ein Klima, in dem Friede zunehmend als Einschränkung empfunden wurde.

1914 führten die machtpolitischen Gegensätze in Europa und der Rüstungswettlauf in den Ersten Weltkrieg.
Hoffnungen auf einen schnellen Sieg zerbrachen im Trommelfeuer des Stellungskriegs. 1918 kapitulierte Deutschland. Kaiser Wilhelm II. musste abdanken.