Es handelt sich nicht um eine Science-Fiction-Ausstellung – die Verläufe der Geschichte werden nicht wie in einem Roman oder einem Film fiktional erzählt. Aber es ist eine Ausstellung, die immer wieder an wichtige Punkte in der Geschichte zurückgeht und untersucht, wodurch der Ausgang der Ereignisse beeinflusst wurde. Dieses Vorgehen entspricht ziemlich genau dem von Historiker*innen: Sie versetzen sich in eine historische Situation hinein und fragen, warum etwas so passiert ist und welche Alternativen es jeweils gab. Die Ausstellung zeigt die alternativen Wege auf, aber nur so weit wie diese durch historische Zeugnisse als gewesene Realität auch belegt werden können. Hier will das DHM als Geschichtsmuseum die Grenze zur nicht gewollten fiktionalen bzw. kontrafaktischen Geschichtserzählung ziehen. Auch hinsichtlich der nicht realisierten Möglichkeiten bleiben wir auf dem Boden der Wirklichkeit.
Der besondere Charakter dieser Ausstellung besteht zudem darin, ein Argument sichtbar zu machen, das die gut erforschten und häufig dargestellten Ereignisse der deutschen Geschichte in eine zugespitzte, erhellende und zum Nachdenken anregende Perspektive rückt. Dass dies auch Widerspruch hervorrufen kann, ist Teil unseres Konzeptes.