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Begleitend zur aktuellen Wechselausstellung „Die Liste der ‚Gottbegnadeten‘. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ lädt das Deutsche Historische Museum am 15. November 2021 zu der Tagung Die Künstler der „Gottbegnadeten-Liste” nach 1945. Geschichte / Kunst / Politik in das Zeughauskino ein.

Zu Gast sind neben dem Ausstellungsteam namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Kunst und Film, darunter Irith Dublon-Knebel, Stefanie Endlich, Verona Floch, Detlef Gumm, Kaspar Mühlemann Hartl, Martin Hochleitner, Michaela Melián, Oliver Rathkolb, Dorothea Schöne, Franziska von Stenglin, Hans-Georg Ullrich, Silke Wenk und Michael Wildt.



9:45 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Raphael Gross, Präsident Stiftung Deutsches Historisches Museum


10 – 12 Uhr Keynotes

Die gespaltene Wahrnehmung: NS-Künstler zwischen Tel Aviv und Berlin
Dr. Irith Dublon-Knebel, Historikerin

„Gottbegnadet“ – „Blacklisted“ – „Superstar“: Der lange Schatten des Nationalsozialismus in der Kunst
Prof. Dr. Dr. Oliver Rathkolb, Historiker und Professor für Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte, Universität Wien

Chair: Prof. Dr. Michael Wildt, Historiker und Lehrstuhlinhaber für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, Humboldt-Universität zu Berlin


12 – 13:15 Uhr Mittagspause


13:15 – 15:15 Uhr

Georg Kolbes Denkmäler in Frankfurt am Main
Ambra Frank, Projektassistentin der Ausstellung

Hans Breker – Eine Künstlerkarriere in drei Staatssystemen
Dr. Swantje Greve, Projektassistentin der Ausstellung

Rudolf H. Eisenmenger und das Wiener Künstlerhaus. Die Kontinuität eines Netzwerks
Veronika Floch, Kunsthistorikerin

Chair: Prof. Dr. Silke Wenk, Kunstwissenschaftlerin und Professorin im Fachbereich Kommunikation und Ästhetik, Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg


15:15 – 15:45 Uhr Pause


15:45 – 17:45 Uhr

„Breker oder nichts gelernt“ (D 1981, 16 Min.)
Vorführung des Films, anschließend Regisseurin Franziska von Stenglin im Gespräch mit den Filmemachern Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm

„Weisen Sie das Geschenk zurück!“ Hermann Kaspars Gobelin „Die Frau Musica“ (1969) in der Meistersingerhalle Nürnberg
Wolfgang Brauneis, Kurator der Ausstellung

Die Aufarbeitung des NS in den BKM-geförderten Kultureinrichtungen: Perspektiven der Forschung
Dr. Jutta Braun, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Historischen Museums

Chair: Dr. Dorothea Schöne, Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin des Kunsthaus Dahlem und Kuratorin


17:45 – 18:15 Uhr Pause


18:15 Uhr Abendveranstaltung

Dr. Dorothea Schöne im Gespräch mit Prof. Dr. Stefanie Endlich (Publizistin und Honorarprofessorin für Kunst im öffentlichen Raum an der Universität der Künste Berlin), Prof. Dr. Martin Hochleitner (Kunsthistoriker und Direktor des Salzburg Museum), Kaspar Mühlemann Hartl (Kunsthistoriker, Kurator und Geschäftsführer „museum in progress”) und Prof. Michaela Melián (Künstlerin, Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und Sängerin und Bassistin der Band F.S.K.)


Der Eintritt ist frei. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Bitte zeigen Sie einen Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung beim Einlass vor.

Anmeldung erforderlich: www.dhm.de/anmeldung/tagung-gottbegnadeten-liste
Presseakkreditierung via: dhm.de/presse/akkreditierung-tagung  

Die Tagung kann auf dem DHM-Soundcloud-Kanal nachgehört werden.



Zur Ausstellung:
Zahlreiche renommierte Akteure des nationalsozialistischen Kunstbetriebs arbeiteten auch nach 1945 hauptberuflich als bildende Künstler in der Bundesrepublik: Sie produzierten Werke für den öffentlichen Raum, erhielten wichtige Aufträge von Staat, Wirtschaft und Kirche, lehrten an Kunstakademien, nahmen an Wettbewerben teil und waren in Ausstellungen vertreten. Ihre Gestaltungen von Standbildern, Reliefs und Gobelins auf Plätzen, an Fassaden und in Foyers prägen bis heute das Gesicht vieler Innenstädte. Dabei konnten sie auch von dem antimodernistischen Klima der ersten Nachkriegsjahrzehnte profitieren.

Das Deutsche Historische Museum nimmt die „Gottbegnadeten-Liste“ zum Ausgangspunkt für die Untersuchung dieses bislang weitgehend vernachlässigten Themas: die Nachkriegskarrieren „gottbegnadeter“ Künstler wie Arno Breker, Hermann Kaspar, Willy Meller, Paul Mathias Padua, Werner Peiner, Richard Scheibe und Adolf Wamper. Die Liste war im August 1944 im Auftrag von Adolf Hitler und Joseph Goebbels zusammengestellt worden: 378 Künstlerinnen und Künstler, unter ihnen 114 Bildhauer und Maler, galten fortan als „unabkömmlich“ und blieben vom Front- und Arbeitseinsatz verschont.

Die Ausstellung zeigt erstmals, wie präsent diese Akteure im öffentlichen Raum, aber auch in Einrichtungen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens waren. Dabei werden ihre Netzwerke, die Wahl der Bildthemen und die Rezeption ihrer Arbeiten ebenso in den Blick genommen wie die damit verbundene Frage nach Kontinuität und Anpassungsleistung. Parallel zur Ausstellung „documenta. Politik und Kunst“ (noch bis 9.1.2022) wird so die Vorstellung eines vermeintlich radikalen kunstpolitischen Neuanfangs in der jungen Bundesrepublik revidiert.

Druckfähiges Bildmaterial können Sie an dieser Stelle nach erfolgtem Login bzw. Akkreditierung herunterladen.