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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie zur Pressekonferenz am Mittwoch, den 6. April 2022 um 11 Uhr in das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums ein. Die Vorbesichtigung findet ab 10 Uhr im Pei-Bau (UG) statt.

Komponist und Theaterreformer, Hofkapellmeister und Festspielgründer, Revolutionär und Exilant, Unternehmer und Kapitalismuskritiker, Schuldner und Antisemit: Richard Wagner hat das 19. Jahrhundert in ganz unterschiedlichen Positionen miterlebt und geprägt – mit Folgen bis in die Gegenwart. Das Deutsche Historische Museum zeigt Wagner nicht nur als Zeugen und Kritiker der politischen und sozialen Umbrüche seiner Zeit, sondern als umstrittenen Künstler, der gesellschaftliche Befindlichkeiten strategisch in seinem Werk aufzugreifen und als „Deutschtum” zu inszenieren wusste. Bis heute wird heftig debattiert, inwieweit Wagners ausgeprägter Antisemitismus sein Werk und seine Kritik an der Moderne mit ausmacht.

Das Deutsche Historische Museum beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Geschichte des Kapitalismus. Zwei deutsche Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts stehen dabei im Zentrum: Karl Marx und Richard Wagner. Wie Marx war auch Wagner ein Kritiker der modernen Ökonomie. Der Aufstieg von Richard Wagner wäre gleichzeitig ohne einen modernen kapitalistischen Kunst- und Musikmarkt nicht denkbar gewesen. Er war ein überaus erfolgreicher Gefühlstechniker, der in einer zunehmend kommerzialisierten Welt den gesellschaftlichen Stellenwert der Kunst und des Künstlers neu verortete. Dafür entwickelte er Vermarktungs-strategien, in denen Emotionen eine wesentliche Rolle spielten. Seine Vorstellungen vom Musikdrama als Gesamtkunstwerk waren auch eine Kritik an der Moderne und damit von dem Anspruch geprägt, die Gesellschaft als Ganzes zu verändern. Ausgehend von der starken Polarisierung, die Wagner bis heute auslöst, setzt die Ausstellung sein Leben und Werk in Bezug zu den Strömungen und Stimmungen seiner Epoche. Sie rückt vier Grundgefühle des 19. Jahrhunderts in den Mittelpunkt, die als treibende Kräfte die Zeitumstände wie auch Wagners Vorstellungen prägten: Entfremdung und Zugehörigkeit, Eros und Ekel. In vier Kapiteln und einem Epilog zu Wagners Wirkungsgeschichte geht die Ausstellung der Frage nach, wie Wagner diese gesellschaftlichen Gefühlszustände wahrnahm und künstlerisch auf sie reagierte.

Es sprechen Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Michael P. Steinberg, Kurator der Ausstellung, und Philipp Springer, Projektleiter der Ausstellung.

Bitte beachten Sie folgende Hinweise sowie das Anmeldeformular:

  • Der Pressetermin findet ausschließlich innerhalb des Zeitfensters von
    10 Uhr (Akkreditierungsbeginn) bis 14 Uhr
    statt.
  • Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich. Nicht akkreditierten Personen kann ausschließlich bei entsprechenden Kapazitäten eine Teilnahme gewährt werden.
  • Interviews/Drehs sind im Anschluss einzeln nach Voranmeldung möglich. Bitte beachten Sie hier den Mindestabstand von 1,5 m. Hörfunk- und Drehteams sollten Stab-Mikrofone bzw. Tonangeln verwenden.
  • Es gilt die 3G-Regelung mit zusätzlicher FFP2-Maskenpflicht: Eine Teilnahme ist aktuell nur mit dem Nachweis über eine vollständige Covid-19-Impfung bzw. –Genesung oder einem tagesaktuellen negativen Schnelltest sowie unter Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises möglich. Ausgenommen sind Personen, die nicht geimpft werden können mit Nachweis und negativem PoC-Antigen-Test. Der Nachweis wird am Einlass kontrolliert. Die Maske ist auch am Sitzplatz zu tragen.
  • Bitte beachten Sie im gesamten Gebäude und in den Ausstellungsräumen die zum Zeitpunkt des Pressetermins gültigen Abstands- und Hygiene-regeln gemäß der SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Landes Berlin: https://www.dhm.de/besuch/ihr-besuch/

Persönliche Akkreditierung bitte bis Dienstag, den 5.4.2022 um 17 Uhr via https://www.dhm.de/akkreditierung-pk-wagner/