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Sehr geehrte Damen und Herren,

die politische Öffentlichkeit ändert sich seit dem Siegeszug von Smartphones und Social Media tiefgreifend und mit offenem Ausgang: Präsidenten twittern, virtuelle Mobs hetzen, Wahlen werden manipuliert. Gleichzeitig gibt es große Hoffnungen, die sich mit diesen Medien verbinden, gerade auch in der Kritik an autoritären Regimen. Angesichts der aktuellen Debatte um die Bedeutung dieses Wandels thematisiert das Deutsche Historische Museum ab dem 10. September 2020 in der Ausstellung „Von Luther zu Twitter. Medien und politische Öffentlichkeit“ den Zusammenhang von Medien, Politik und Öffentlichkeit in Geschichte und Gegenwart.

Die Ausstellung zeigt, wie es zum aufklärerischen Ideal demokratischer Öffent-lichkeit und freier Meinungsäußerung gekommen ist: Ausgehend vom Buchdruck und seiner Bedeutung für die Reformation beleuchten Kurator Harald Welzer und Kuratorin Melanie Lyon die Pluralisierung der Presselandschaft im 19. Jahrhundert, die besondere Rolle des Rundfunks in den 1920er bis 1940er Jahren und die des Fernsehens der ersten Nachkriegsjahrzehnte. Die Kontinuitäten und Brüche eines immer auch medial bewegten Strukturwandels der Öffentlichkeit – zwischen Repression und Emanzipation – werden dabei bis in die heutigen Entwicklungen verfolgt.

Anhand von rund 200 Objekten aus Deutschland, Österreich, Spanien, Großbritannien und China zeigt die Ausstellung, wie politische Akteurinnen und Akteure, aber auch soziale Bewegungen die Macht und Möglichkeiten neuer Medientechnologien erkennen und einsetzen. Beispiele wie die Druckschriften Martin Luthers, der „Volksempfänger" in der NS-Diktatur, der Aufstieg des Fernsehens zum Leitmedium der Politikinszenierung oder die aktuelle Twitter-Politik veranschaulichen schlaglichtartig, dass die Geschichte der Veränderung von politischer Öffentlichkeit und Kommunikation durch neue Medien stets auch eine Geschichte vom Aufstieg und Wandel demokratischer Öffentlichkeiten ist.

Wir laden Sie herzlich zur Pressekonferenz am
Mittwoch, 9. September 2020 um 11 Uhr
ins Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums ein.
Eine Vorbesichtigung ist ab 9:30 Uhr im UG des Pei-Baus möglich.

Zum Gespräch erwarten Sie:
Raphael Gross, Präsident Stiftung Deutsches Historisches Museum
Harald Welzer, Kurator der Ausstellung
Melanie Lyon, Kuratorin der Ausstellun