Your Story. Es kann auch anders kommen
Deutsches Historisches Museum lädt Jugendliche zu bundesweitem Videowettbewerb ein
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Unter dem Motto „Your Story. Es kann auch anders kommen˝ veranstaltet das Deutsche Historische Museum erstmals einen Videowettbewerb für Jugendliche im Alter von 13 bis 20 Jahren: Vom 16. Juni bis 1. September 2025 sind junge Menschen aus ganz Deutschland eingeladen, sich im Rahmen des Wettbewerbs mit historischen Wendepunkten auseinanderzusetzen und ihre eigenen Sichtweisen auf aktuelle gesellschaftliche Umbrüche in kurzen Videos zum Ausdruck zu bringen. Die Clips können ab dem 16. Juni 2025 online eingereicht werden. Die besten Videos werden mit bis zu 250 Euro prämiert und im Rahmen einer Preisverleihung im DHM ausgezeichnet. Das neue medienpädagogische Bildungsprojekt wird vom Museumsverein des Deutschen Historischen Museums und der Berliner Sparkasse gefördert.
Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum: „Das Projekt gibt uns die Möglichkeit neue Vermittlungsmethoden zu erproben, die die Lebensrealität und Mediennutzung junger Menschen ernst nehmen und zugleich ihre Medienkompetenz stärken. Wenn es uns gelingt, Jugendliche zu ermutigen, sich aktiv mit Geschichte und Gegenwart zu beschäftigen und ihre Rolle als historische Akteurinnen und Akteure von morgen zu reflektieren, haben wir viel erreicht.˝
Ulrich Deppendorf, Vorsitzender des Museumsvereins des Deutschen Historischen Museums: „Geschichte mit den Lebenswelten von Jugendlichen zu verbinden, ist für unseren Verein und die Zukunft wichtiger denn je. Umso mehr freuen wir uns, gemeinsam mit unserer Partnerin, der Berliner Sparkasse, dieses Projekt des DHM zu fördern. Der Wettbewerb „Your Story. Es kann auch anders kommen“ richtet sich an junge Menschen und lädt sie ein, ihre Perspektiven auf gesellschaftliche Umbrüche kreativ auszudrücken.“
Klaus Kramer, Leiter Private Banking bei der Berliner Sparkasse: „Die Berliner Sparkasse setzt sich in den verschiedensten Bereichen für Chancengleichheit, Vielfalt und ein gutes Miteinander ein. Mit unserem Engagement in diesem Projekt des DHM wollen wir junge Menschen darin bestärken, in den Dialog zu kommen, sich mit wichtigen Fragen unserer Zeit und unseres Zusammenlebens auseinanderzusetzen und sie ermuntern, Demokratie aktiv zu gestalten. „Your Story. Es kann auch anders kommen“ klärt auf, schafft Raum für Diskurs und verknüpft den bewussten Umgang mit den Sozialen Medien und gesellschaftliche Fragestellungen.“
„Your Story. Es kann auch anders kommen˝:
Ausgangspunkt für den bundesweiten Videowettbewerb ist die aktuelle DHM-Ausstellung „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können˝, die anhand von 14 historischen Zäsuren aufzeigt, wie offen Geschichte in entscheidenden Momenten war – und welche alternativen Szenarien möglich gewesen wären. Sie verweist auf Handlungsmöglichkeiten der unterschiedlichen historischen Akteurinnen und Akteure und wie diese sich dazu verhielten. Der Wettbewerb verbindet diese historische Perspektive mit zentralen Fragen junger Menschen an ihre Gegenwart und Zukunft: Welche Einschnitte erleben wir heute? Welche Chancen oder Barrieren ergeben sich daraus? Welche Möglichkeiten erkenne ich und wie entscheide ich mich diesbezüglich? Letztlich: Wie kann ich selbst zur Gestaltung meiner Gegenwart beitragen?
In maximal 90-sekündigen Videos können die Jugendlichen zeigen, was ein Umbruch in ihrem Leben bedeutet – etwa die Schulschließungen während der Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine oder die Schließung eines Jugendclubs infolge von Kürzungen im Bildungsbereich. Was heißt dieser Einschnitt für sie persönlich? Welche alternativen Entwicklungen können sie sich vorstellen und welche Handlungsspielräume sehen sie? Und: Was möchten sie (konkret) verändern?
Der digitale Wettbewerb richtet sich sowohl an die Teilnehmenden eines zweieinhalbtägigen Ferienworkshops, der Anfang September 2025 vor Ort im DHM stattfindet, als auch an junge Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, die sich mithilfe von Online-Materialien des DHM eigenständig beteiligen können.
Eine Fachjury sowie eine Peer-Jury – bestehend aus Workshop-Teilnehmenden und Auszubildenden der Berliner Sparkasse – prämieren die eingereichten Videos. Die besten Beiträge werden am 13. Oktober 2025 im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung im DHM gezeigt und ausgezeichnet. Die Abschlussveranstaltung im Pei-Bau soll Raum für Austausch, Begegnung und gemeinsames Nachdenken über vergangene und aktuelle Zäsuren bieten.
Zur Ausstellung:
Ausgehend von zentralen Schlüsselmomenten der deutschen Geschichte präsentiert das Deutsche Historische Museum einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Tatsächlich erfolgten Wendungen werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht eingetreten sind. Anhand von 14 markanten Einschnitten der deutschen Geschichte werden die Wahrscheinlichkeiten von ausgebliebener Geschichte gezeigt – verhindert von Zufällen, abgewendet durch Fehlzündungen oder dem Gewicht persönlicher Unzulänglichkeiten.
Die Ausstellung beginnt im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde. In zeitlich umgekehrter Reihenfolge greift sie Themen wie Ostpolitik, Mauerbau, Kalter Krieg, die Machtübernahme der Nationalsozialisten oder Revolution und Demokratisierung an entscheidenden Kipppunkten auf und erläutert, dass es keineswegs hätte so kommen müssen, wie es schließlich kam. Auf diese Art und Weise erscheinen Wegmarken wie die Stalinnoten von 1952, der Koreakrieg in Verbindung mit der Berliner Luftbrücke 1948/49, die missglückte Sprengung der Brücke bei Remagen 1945, das Attentat auf Adolf Hitler 1944, der Sturz von Reichskanzler Brüning 1932, die Revolution 1918, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 oder der Deutsche Krieg 1866 in einem neuen Licht.
Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive soll es ermöglichen, den Blick für bekannte Fakten und für die grundsätzliche Offenheit von Geschichte als Ergebnis von Konstellationen und Entscheidungen, von Handlungen und Unterlassungen zu schärfen.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Alfred Landecker Foundation entstanden.
Pressefotos stehen im Pressebereich auf der DHM-Website zur Verfügung. Informationen zum Videowettbwerb unter dhm.de/yourstory
