Gemälderestaurierung

Der Gemäldebestand des Deutschen Historischen Museums (DHM) umfasst Gemälde der Epochen des 14. Jahrhunderts bis zum 21. Jahrhundert. Die Aufgabenstellung einer Konservierung und/oder einer Restaurierung ist dadurch vielfältig. Da der Gemäldebestand bis heute durch Ankäufe erweitert wird, beginnen die meisten Untersuchungen für solche Bilder oft ohne detailliertes Vorwissen zu den Exponaten. Die Erfassung der Maltechnik, des Zustands und der Restaurierungsgeschichte spielen eine große Rolle. Letztere ist dabei nur selten bekannt. Traditionell fanden für ein Gemälde als Maluntergrund, ausgehend vom im Mittelalter ungrundierten Tuch, in der Folge grundierte Holztafeln und später wiederum grundierte textile Träger Verwendung. Seltener kamen andere Materialien zum Einsatz wie beispielsweise Metall, Pergament, Elfenbein, Papier oder Pappe.
Die Alterung von Farbe und Überzügen an einem Gemälde hat eine große Bedeutung für die Lesbarkeit eines Bildes. Dabei wird ein gealtertes Objekt auch nach seiner Konservierung und Restaurierung grundsätzlich nie in den Ursprungszustand zurückzuversetzen sein. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Entscheidung, was an einem Bild konserviert oder restauriert wird.
2002 wurde dem DHM ein großer Bestand an Gemälden aus dem Besitz des Bundes überlassen, die sogenannte „German War Art Collection“, die aus dem ehemaligen Besitz der Reichskanzlei und damit Adolf Hitlers stammt und lange nicht der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Der Umgang mit diesen historisch belasteten Objekten erfordert in den Maßnahmen, die an den Objekten getroffen werden, immer eine ganz besondere Auseinandersetzung. Die Fragestellung, inwieweit nur rein konservatorische oder auch ästhetische Maßnahmen getroffen werden sollen, steht dabei deutlicher als üblich im Mittelpunkt.
Die Restauratorinnen und Restauratoren in der Gemälderestaurierung am DHM konservieren und restaurieren auch den kleinen Bestand an gefassten Holzskulpturen. Diese wurden geschnitzt, grundiert und anschließend bemalt.