Direkt zum Seiteninhalt springen

Download

Das Deutsche Historische Museum lädt am Freitag, dem 23. April 2021 zur Fortsetzung der Reihe Historische Urteilskraft ein. Das diesjährige Symposium widmet sich zwei einflussreichen deutschen Männern aus dem 19. Jahrhundert: den Zeitgenossen Karl Marx (1818-83) und Richard Wagner (1813-83).

Damit beschreitet das Deutsche Historische Museum weitgehend Neuland: Trotz ihrer beinahe identischen Lebensdaten, der Parallelen innerhalb dieser Leben und ihrer Wirkung auf das 19., das 20. und anhaltend auch das 21. Jahrhundert wurden Marx und Wagner bislang selten zusammen thematisiert.

Für beide ist die Revolution von 1848/49 ein lebenseinschneidendes Erlebnis. Beide sind anschließend auf der Flucht und im Exil, Marx in London, Wagner in Zürich. Kurz davor, 1843, hat Marx seine Rezension Zur Judenfrage geschrieben; kurz danach, 1850, verfasste Wagner seinen Artikel Das Judenthum in der Musik. Beider Hauptwerke, Marx’ Kapital und Wagners Ring, werden — das eine näherliegend, das andere vermittelt — auch als antikapitalistische Manifeste gelesen. Bis auf wenige Jahre haben sie die gleiche Welt erlebt, die gleichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche beobachtet, letzten Endes jedoch sehr unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen. Was wird sichtbar, wenn Marx und Wagner zusammen in den Blick genommen werden? In welcher Weise können sie historisiert werden? Und was geschieht, wenn dies getan wird?

Für dieses Zusammendenken von Marx und Wagner greift das DHM drei Diskurse heraus, die für beide prägend sind und an denen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zeigen lassen: Antisemitismus, Entfremdung und Revolution.

In acht Vorträgen und anschließenden Diskussionsrunden nehmen international renommierte Expertinnen und Experten Marx und Wagner gemeinsam in den Blick, darunter Prof. Dr. Christine Achinger, Dr. Sabine Beneke, Prof. Dr. Leon Botstein, Prof. Dr. Raphael Gross, Prof. Dr. Rahel Jaeggi, Prof. Dr. Harold James, Prof. Dr. Alexander Kluge, Dr. Gerd Koenen, Prof. Dr. Thomas Macho, Dr. Kristina Meyer, Prof. Dr. Christina Morina, Prof. Dr. Pamela Potter, Prof. Dr. Jonathan Sperber und Prof. Dr. Michael P. Steinberg.

Bereits am 19. April 2021 erscheint die dritte Ausgabe des Magazins „Historische Urteilskraft” mit dem Titelthema „Marx, Wagner, der Kapitalismus und das deutsche Gefühl”.

2022 wird das Deutsche Historische Museum die beiden Ausstellungen „Karl Marx und der Kapitalismus (AT)“ (28.1.-21.8.22) und „Richard Wagner und das deutsche Gefühl (AT)“ (8.4.-11.9.22) zeigen.

Freitag, 23. April 2021, 14.00 bis 20.30 Uhr
MARX UND WAGNER.
Der Kapitalismus und das deutsche Gefühl

Internationales Symposium in der Reihe Historische Urteilskraft
Veranstaltungsort: Livestream aus dem Deutschen Historischen Museum
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch, mit Simultanübersetzung
Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung erforderlich unter: dhm.de/marxwagner/anmeldung
Ausführliches Programm unter: dhm.de/marxwagner

Das Symposium wird per Livestream übertragen und aufgezeichnet.

Interviewanfragen bitte vorab an presse@dhm.de

Download Programmheft