Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert
„Was ist Aufklärung?“, fragte der Berliner Pfarrer Johann Friedrich Zöllner 1783 in einem Beitrag für die Berlinische Monatsschrift. Diese nahm die Frage auf, stellte sie ihren Leser*innen und initiierte damit eine Debatte um diesen Begriff, der die Philosophiegeschichte prägte.
In der Ausstellung „Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert“ geht es ebenfalls um diesen Begriff. Sie konzentriert sich dabei auf die wichtigen Auseinandersetzungen der Epoche und trägt den Widersprüchen und Ambivalenzen Rechnung, indem sie die Ideen dieser Epoche nicht als homogenes Fortschrittsprojekt präsentiert, sondern Konflikte um Konzepte und Forderungen sichtbar macht. Dabei soll auch deutlich gemacht werden, dass ihre Vorstellungen von Gleichberechtigung oder Toleranz unseren Vorstellungen heute nicht entsprechen und auch oft in der Praxis nicht eingelöst wurden. In aktuellen Diskussionen um gesellschaftliche Fragen und um die Staatsform der Demokratie wird die Aufklärung oft zitiert. Die Ausstellung soll auch einen historischen Kontext für diese Diskussionen schaffen.
Die Ausstellung am DHM wird das sogenannte „lange 18. Jahrhundert“ in einer internationalen Perspektive in den Blick nehmen. Das Themenspektrum reicht hier unter anderem von der Suche nach Wissen und der neuen Wissenschaft, über Fragen nach der Religion, der Gleichheit und Freiheit der Menschen und der Forderung nach bürgerlichen Rechten bis hin zu Merkantilismus und Weltbürgertum. Viele der Exponate werden aus den Sammlungen des DHM stammen, aber es werden auch Leihgaben aus Museen und Archiven in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich und den Vereinigten Staaten zu sehen sein. Die Ausstellung wird inklusiv gestaltet. Multimediale und interaktive Elemente ergänzen die Ausstellungsthemen und beziehen die Besucher*innen aktiv mit ein. Eine Kinderspur soll verdeutlichen, dass sich die Fragen der Aufklärung auch an sie richten können. Ein breites Begleitprogramm ist in Planung.
Die Ausstellung wird von Prof. Dr. Liliane Weissberg kuratiert.
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