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    Aufruf der spanischen Volksfront-Regierung zur Solidarität, 1937

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Der Spanische Bürgerkrieg

Am 17. Juli 1936 begannen konservative spanische Generale in Spanisch-Marokko eine lange geplante Revolte gegen die linke republikanische Volksfrontregierung Spaniens unter Manuel Azana y Diaz (1880-1940). Unter der Führung von General Francisco Franco weitete sie sich im Mutterland schnell zu einem Bürgerkrieg aus. Am 20. Juli verkündete die legitime Regierung die Mobilmachung und verteilte Waffen an die Bevölkerung. Aufgrund deren Widerstands sowie der Überlegenheit der regierungstreuen spanischen Armeeverbände schien der Putsch bereits gescheitert, als Adolf Hitler am 25. Juli 1936 beschloss, dem Hilfegesuch der Putschisten nachzukommen und sie militärisch zu unterstützen. Im Spanischen Bürgerkrieg wurden erstmals seit Ende des Ersten Weltkriegs deutsche Soldaten im Ausland eingesetzt.

Hitlers wichtigste Motivation für das deutsche Eingreifen im Spanischen Bürgerkrieg war die Stärkung des Faschismus in Europa. Er fürchtete ein sozialistisches oder kommunistisches Spanien, das sich eng mit Frankreich und der Sowjetunion verbünden könnte, was seine Expansionspläne in Europa erschwert hätte. Zudem wollte er das Verhältnis zum faschistischen Italien verbessern, das die Franco-Truppen ebenfalls massiv unterstützte. Zusätzliche Gründe für die Militärhilfe waren die Sicherung spanischer Rohstofflieferungen an das Deutsche Reich und die Aussicht, die Kampfkraft der Wehrmacht, vor allem die der Luftwaffe, zu erproben. Die militärische Unterstützung Frankreichs und der Sowjetunion für die spanischen Republikaner lief dagegen nur langsam an. Schnelle und überzeugende Hilfe erhielt die Volksfrontregierung dagegen von fünf Internationalen Brigaden mit sozialistischer Ausrichtung. Ungefähr 5.000 dieser 35.000 Freiwilligen waren Deutsche, meist politische Flüchtlinge.

Der Spanische Bürgerkrieg wurde auf beiden Seiten mit einem Höchstmaß an Einsatzbereitschaft, aber auch an Brutalität geführt. Zum Sinnbild für die Grausamkeit des Kriegs wurde die Zerstörung Guernicas mit rund 2.000 Toten am 26. April 1937, die Pablo Picasso noch im selben Jahr in seinem berühmt gewordenen Gemälde darstellte. Die heilige Stadt der Basken und Symbol ihres Unabhängigkeitswillens war durch Luftwaffeneinheiten der deutschen Legion Condor bombardiert worden. Die Luftwaffen- sowie Panzer-, Transport- und Nachrichteneinheiten der Wehrmacht und die Unterstützung aus Italien waren schließlich Garanten für den Sieg Francos im Frühjahr 1939. Trotz der Waffenhilfe blieb Spanien im wenige Monate später beginnenden Zweiten Weltkrieg aber offiziell neutral.

Claudia Prinz
14. September 2014

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