Chronik 1925

JANUAR
  • 1. 1.
    Die norwegische Hauptstadt Kristiania erhält wieder ihren alten Namen Oslo.
  • 3. 1.
    Der wegen des Matteotti-Mordes unter Druck stehende italienische Ministerpräsident Benito Mussolini entschließt sich zur Errichtung einer totalitären Regierung: Er übernimmt die volle Verantwortung für den Mord und kündigt schärfere gesetzliche Maßnahmen gegen oppositionelle Gruppen an.
  • 5. 1.
    Der neu gewählte Preußische Landtag tritt zusammen. Die beiden Minister der Deutschen Volkspartei (DVP) fordern eine Regierungsbeteiligung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) und den Rücktritt des Ministerpräsidenten Otto Braun (Sozialdemokratische Partei Deutschlands - SPD).
  • 6. 1.
    Braun verweigert den Rücktritt mit dem Argument, die Wähler hätten sich für den Fortbestand der Regierung entschieden. Daraufhin treten die beiden Minister der DVP zurück.
  • 7. 1.
    Der Reichstag wählt Paul Löbe (SPD) zum neuen Reichstagspräsidenten.
  • 10. 1.
    Die Alliierte Kontrollkommission verschiebt die fällige Räumung der ersten Zone des besetzten Ruhrgebiets mit dem Hinweis, Deutschland habe gegen die Entwaffnungsbestimmungen verstoßen. Der Vorwurf bezieht sich auf die Überschreitung der Ausbildung von Reservetruppen über das zulässige Limit von 100.000 Soldaten hinaus.
  • 15. 1.
    Reichskanzler Hans Luther (parteilos) stellt sein Kabinett vor. Erstmals ist die DNVP an einer Reichsregierung beteiligt.
  • 17. 1.
    Das italienische Parlament lehnt einen Gesetzentwurf über die Einführung des Frauenwahlrechts ab.
  • 21. 1.
    Anerkennung der Sowjetunion durch Japan.
  • 23. 1.
    Die DNVP bringt mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ein Misstrauensvotum gegen die preußische Regierung ein. Das Misstrauensvotum scheitert knapp. Dennoch erklärt Braun seinen Rücktritt, da er das knappe Abstimmungsergebnis als Vertrauensentzug betrachtet.
  • 26. 1.
    Auf Drängen von Josef W. Stalin tritt Leo D. Trotzki von seinem Amt als Volkskommissar für Verteidigung zurück.
FEBRUAR
  • 8. 2.
    Das Statistische Reichsamt gibt bekannt, dass im Deutschen Reich 200.000 Pkw sowie 100.000 Motorräder zugelassen sind.
  • 9. 2.
    Reichsaußenminister Gustav Stresemann (DVP) überreicht der britischen und der französischen Regierung ein Memorandum zu einem Sicherheits- und Garantiepakt.
  • 10. 2.
    Der Preußische Landtag wählt den ehemaligen Reichskanzler Wilhelm Marx (Zentrum) zum neuen Ministerpräsidenten.
  • 14. 2.
    In Bayern werden der Ausnahmezustand und das Verbot der NSDAP aufgehoben.
  • 18. 2.
    Marx bildet ein Minderheitskabinett der "Weimarer Koalition" aus SPD, Zentrum und Deutscher Demokratischer Partei (DDP).
  • 20. 2.
    Die preußische Regierung stellt im Landtag die Vertrauensfrage und scheitert mit 221 gegen 218 Stimmen. Da Marx seinen Rücktritt erklärt, wird für den 10. März die Neuwahl des preußischen Ministerpräsidenten angesetzt. Das Kabinett Marx bleibt geschäftsführend im Amt.
  • 22. 2.
    Anlässlich seines einjährigen Bestehens versammeln sich in Magdeburg über 100.000 Mitglieder des sozialdemokratischen Kampfbunds Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zu einer Kundgebung für die Republik.
  • 26. 2.
    Der "Völkische Beobachter" erscheint wieder nach seinem Verbot von 1923.
  • 27. 2.
    Neugründung der NSDAP durch Adolf Hitler in München.
  • 28. 2.
    Reichspräsident Friedrich Ebert stirbt an einem Blinddarmdurchbruch. Ebert, ausgleichende Kraft in der Republik, hatte wegen eines laufenden Beleidigungsprozesses gegen sich die Behandlung verschleppt.
MÄRZ
  • 2. 3.
    Die Posten der Politischen Kommissare in der Roten Armee werden zugunsten der Militärführung abgeschafft.
  • 4. 3.
    Gedächtnisfeier zum Tode von Friedrich Ebert in Berlin unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Danach wird der Leichnam zur Beisetzung in seine Heimatstadt Heidelberg überführt.
  • 5. 3.
    Gründung der Friedrich-Ebert-Stiftung durch die SPD.
  • 9. 3.
    Die bayerische Regierung erteilt Hitler Redeverbot in der Öffentlichkeit. Hitler hatte in Versammlungen zu Gewalttätigkeiten aufgerufen. Die meisten anderen Länder des Reichs schließen sich dem Verbot an.
  • 10. 3.
    Obwohl der Landtag dem preußischen Ministerpräsidenten Marx am 20. Februar nicht das Vertrauen ausgesprochen hat, wählt der Landtag ihn erneut zum Ministerpräsidenten.
  • 14. 3.
    Deutsche Erstaufführung der Oper "Die Liebe zu den drei Orangen" von Sergej Prokofjew in Köln.
  • 19. 3.
    Marx versucht, die DNVP in die preußische Regierung einzubeziehen. Da dieser Versuch scheitert, lehnt er seine Wahl zum Ministerpräsidenten ab.
  • Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) vergibt den Auftrag für sechs Filme zur 20-Jahr-Feier der Revolution von 1905. Unter diesen Filmen ist auch "Potemkin" von Sergej M. Eisenstein (1898-1948).
  • 20. 3.
    Militärputsch unter General Chiang Kai-shek (1889-1975) in China. Chiang wird Vorsitzender der Nationalchinesischen Volkspartei.
  • In London stirbt der ehemalige britische Außenminister George Curzon (1859-1925), der nach dem Ersten Weltkrieg die nach ihm benannte Grenzlinie zwischen Sowjetrußland und Polen ausgearbeitet hatte.
  • 25. 3.
    Im Münchner Drei-Masken-Verlag erscheint der Roman "Jud Süß" von Lion Feuchtwanger.
  • 29. 3.
    Beim ersten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl erhält keiner der sieben Kandidaten die erforderliche Mehrheit. Angetreten waren Erich Ludendorff (NSDAP), Heinrich Held (BVP), Karl Jarres (DVP), Willy Hellpach (DDP), Wilhelm Marx (Zentrum), Otto Braun (SPD) und Ernst Thälmann (Kommunistische Partei Deutschland - KPD).
  • 30. 3.
    Tod des Anthroposophen Rudolf Steiner (1861-1925) in Dornach bei Basel.
APRIL
  • 1. 4.
    Das Bauhaus in Weimar löst sich aufgrund eines Beschlusses der konservativen Landesregierung in Thüringen auf und siedelt nach Dessau über. Vorausgegangen sind Anfeindungen der Rechtspresse, die das Bauhaus als "kommunistische Zentrale sowjetischer Aufmachung" diffamierten.
  • 2. 4.
    Der italienische Erfolgsautor Luigi Pirandello (1867-1936) eröffnet in Rom sein eigenes "Teatro d´Arte".
  • 3. 4.
    Der preußische Landtag wählt den Sozialdemokraten Braun zum Ministerpräsidenten. Braun war im Januar von diesem Amt zurückgetreten. Er bildet ein Minderheitskabinett mit den Parteien der "Weimarer Koalition" (SPD, Zentrum und DDP).
  • 8. 4.
    DNVP, BVP, DVP und der Bayerische Bauernbund schließen sich zu einem "Reichsblock" zusammen und stellen Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg als gemeinsamen Kandidaten für den zweiten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl auf.
  • 9. 4.
    Die Parteien der "Weimarer Koalition" nominieren Marx als Kandidaten für das Amt des Reichspräsidenten.
  • 16. 4.
    Bei einem Bombenattentat auf den bulgarischen König werden in der Kathedrale von Sofia über 200 Personen getötet. Zu den Opfern zählen auch Minister, Abgeordnete und Offiziere. Es ist der schwerste Terroranschlag der Nachkriegszeit.
  • 24. 4.
    Mit einer Wahlkampfansprache Hindenburgs wird erstmals der Rundfunk als Propagandamedium genutzt.
  • 26. 4.
    Wahl Hindenburgs zum neuen Reichspräsidenten. Er siegt mit 48,3 Prozent knapp vor Marx mit 45,3 Prozent. Thälmann erreicht 6,4 Prozent.
  • Postum erscheint der Roman "Der Prozess" von Franz Kafka im Berliner Verlag "Die Schmiede".
  • 30. 4.
    Hitler verliert auf eigenen Antrag die österreichische Staatsbürgerschaft und ist staatenlos.
MAI
  • 1. 5.
    Die seit 1878 von Großbritannien verwaltete Mittelmeerinsel Zypern wird britische Kronkolonie.
  • 7. 5.
    Die SPD erhebt gegen die Reichspräsidentenwahl Einspruch wegen Wählerbeeinflussung: In ländlichen Gebieten seien vielerorts Wähler mit Entlassungsdrohungen zur Wahl Hindenburgs genötigt worden.
  • In München wird das Deutsche Museum eröffnet, zu dem Wilhelm II. bereits 1906 den Grundstein gelegt hatte.
  • 8. 5.
    Ein Misstrauensantrag der DNVP gegen den preußischen Ministerpräsidenten Braun wird mit 222 zu 214 Stimmen abgelehnt.
  • 12. 5.
    Vereidigung des neuen Reichspräsidenten Hindenburg im Reichstag.
  • 16. 5.
    Die Eröffnung der Jahrtausend-Ausstellung der Rheinlande in Köln gerät zur Demonstration gegen die Ruhrbesetzung.
  • 21. 5.
    In Dresden wird die letzte Oper von Ferruccio Busoni (1866-1924), "Doktor Faust", uraufgeführt.
  • 30. 5.
    Nach einem Nervenzusammenbruch begeht Arthur Moeller van den Bruck in Berlin Selbstmord. Der Vordenker der Jungkonservativen lieferte mit seinem Buch "Das Dritte Reich" den Nationalsozialisten ein wichtiges politisches Schlagwort.
JUNI
  • 4. 6.
    Gründung des "Österreichisch-deutschen Volksbunds Wien", der den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich aufgrund des Selbstbestimmungsrechts erwirken will.
  • Die Botschafter von Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Belgien weisen die Reichsregierung erneut auf Verstöße gegen die Entwaffnungsbestimmungen hin. Sie kritisieren die Fortführung des Generalstabs, die Kasernierung von Schutzpolizei und die Ausbildung von Zeitfreiwilligen.
  • 7. 6.
    Das Endspiel der Deutschen Fußballmeisterschaft endet mit einem 1:0-Sieg des 1. FC Nürnberg über den FSV Frankfurt.
  • 12. 6.
    Uraufführung der Musikdramas "Judith" von Arthur Honegger (1892-1955) in Méziéver (Schweiz).
  • 14. 6.
    Eröffnung der Ausstellung " Neue Sachlichkeit" in der Kunsthalle Mannheim.
  • 20. 6.
    In Moskau wird die Gründung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS beschlossen.
JULI
  • 1. 7.
    Tod des französischen Komponisten Eric Satie (1866-1925) in Paris.
  • 6. 7.
    Die Feiern für den Kirchenreformer Jan Hus in der Tschechoslowakei führen zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan.
  • 14. 7.
    Beginn der Räumung des besetzten Ruhrgebiets.
  • 17. 7.
    Tod des Malers Lovis Corinth im niederländischen Nordseebad Zandvoort.
  • 18. 7.
    Der Münchener Franz-Eher-Verlag veröffentlicht den ersten Teil von Hitlers Schrift "Mein Kampf".
  • 21. 7.
    Um einen Lohnstreik der Bergarbeiter zu verhindern, setzt der britische Ministerpräsident Stanley Baldwin (1867-1947) eine Schlichtungskommission ein und erklärt sich zur Einführung von Übergangslöhnen bereit.
  • 24. 7.
    Die polnische Regierung erklärt, zum 1. August die Personen aus Polen auszuweisen, die sich nach den Gebietsabtretungen 1921 für die Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit ausgesprochen haben und die über keinen Grundbesitz verfügen. Damit reagiert Polen auch auf die Einführung deutscher Zölle für polnische Steinkohle.
  • 28. 7.
    Erster deutscher Naturschutztag in München.
  • 31. 7.
    Franzosen und Belgier haben das Ruhrgebiet geräumt.
AUGUST
  • 8. 8.
    In Washington versammeln sich 200.000 Anhänger der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan zu Demonstrationen und Kundgebungen.
  • 12. 8.
    Der Reichstag verabschiedet Schutzzölle für die Landwirtschaft und Industrie.
  • 13. 8.
    Die österreichische Regierung verweigert Hitler die Einreise zum Kongress der österreichischen Nationalsozialisten.
  • 16. 8.
    Uraufführung des Films "Goldrausch" von Charles Chaplin in den USA.
  • 20. 8.
    Verhaftung des kommunistischen Schriftstellers Johannes R. Becher wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Aufreizung zum Klassenhass und Volksverhetzung. Die Anschuldigungen beziehen sich auf Bechers Buch "Der Leichnam auf dem Thron".
  • 25. 8.
    Räumung von Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort.
  • 26. 8.
    Reichspräsident Hindenburg hebt mit sofortiger Wirkung das 1921 erlassene, heftig umstrittene Uniformverbot auf.
  • 30. 8.
    Reichstagspräsident Löbe spricht sich für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich aus.
SEPTEMBER
  • 1. 9.
    Das Exekutivkommitee der Kommunistischen Internationale (EKKI) in Moskau wirft der KPD-Führung vor, sie habe die Partei innerhalb der Arbeiterschaft isoliert. Ruth Fischer (1895-1961) wird der Parteivorsitz entzogen. Mit der Übernahme des Parteivorsitzes durch Thälmann wächst der Einfluss Stalins auf die KPD.
  • 2. 9.
    Die türkische Regierung unter Kemal Atatürk beschließt Gesetze zur Europäisierung des Landes. Islamische Klöster sollen geschlossen, alle Titel der Scheichs und Derwische abgeschafft werden.
  • 9. 9.
    In einem Brief an den ehemaligen Kronprinzen Wilhelm bezeichnet Außenminister Stresemann die Revision der deutschen Ostgrenze, die Rückgewinnung Danzigs und Oberschlesiens sowie den Anschluss Österreichs als Ziel seiner Außenpolitik.
  • 13.-18. 9.
    Parteitag der SPD in Heidelberg: Die Delegierten beschließen ein neues Parteiprogramm, das dem marxistischen Ansatz des Erfurter Programms von 1891 folgt.
  • 19. 9.
    Das Drama "Veland" von Gerhart Hauptmann hat in Hamburg Premiere.
OKTOBER
  • 1. 10.
    Arnold Schönberg wird zum Leiter der Meisterklasse Komposition an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin berufen.
  • 5.-16. 10.
    Internationale Konferenz von Locarno über ein Sicherheitsabkommen in Europa. Deutschland, Frankreich und Belgien verzichten auf eine gewaltsame Veränderung ihrer gemeinsamen Grenzen. Die deutsche Ostgrenze ist davon nicht berührt. Ferner werden Deutschland die Aufnahme in den Völkerbund sowie ein ständiger Ratssitz zugesichert.
  • 7. 10.
    Premiere der "Revue Nègre" im Musiktheater an den Champs-Élysées in Paris. Star des Abends ist die farbige Tänzerin Josephine Baker (1906-1975).
  • 9. 10.
    Tod des Staatsrechtlers Hugo Preuß in Berlin.
  • 19. 10.
    Uraufführung des Dramas "Anja und Esther" von Klaus Mann in Hamburg. Die Hauptrollen spielen Klaus und Erika Mann.
  • 23. 10.
    Die polnische Regierung gibt bekannt, dass sie unter Berücksichtigung der Locarno-Verträge auf weitere Ausweisungen deutscher Staatsangehöriger verzichten werde. In Locarno hatten sich Deutschland und Polen auch zum Verzicht auf eine gewaltsame Veränderung der deutsch-polnischen Grenze verständigt.
  • 25. 10.
    Aus Protest gegen die Unterzeichnung der Verträge von Locarno legen die Minister der DNVP ihre Ämter nieder. Die DNVP fordert Zugeständnisse in der Entwaffnungsfrage und die Räumung der ersten Rheinlandzone.
  • 31. 10.
    In Teheran, der Hauptstadt Persiens (seit 1935: Iran), beschließt das Parlament die Absetzung des Staatsoberhaupts Ahmad Schah (1898-1930) und überträgt die Macht an Resa Khan (1878-1944). Damit endet die Herrschaft der seit 1794 regierenden Kadscharen. Es beginnt die Herrschaft der Pahlawis.
NOVEMBER
  • 5. 11.
     Nach einem Attentat auf den italienischen Ministerpräsidenten Mussolini werden die sozialistischen Parteien aufgelöst.
  • 9. 11.
    Hitler verfügt die Gründung der Schutzstaffel (SS), die seinen persönlichen Schutz übernehmen soll. Die SS steht damit in der Tradition der 1923 gegründeten "Stoßtruppe Hitlers". Sie ist dem jeweiligen Obersten Führer der Sturmabteilung (SA) unterstellt.
  • 13. 11.
    Eröffnung der ersten großen Kollektivausstellung der Surrealisten in der Pariser Galerie "Pierre".
  • 16. 11.
    Uraufführung des Zirkusfilms "Varieté" mit Emil Jannings. Die dichte Atmosphäre macht das Werk zu einem Welterfolg.
  • 20. 11.
    Mit einer Gedächtnisfeier im Beisein von Hindenburg werden in Berlin die sterblichen Überreste von Manfred von Richthofen beigesetzt. Der Kampfflieger war im Ersten Weltkrieg als "Roter Baron" berühmt geworden.
  • 22. 11.
    In Köln gibt das Warenhaus Tietz die Inbetriebnahme der ersten Rolltreppe in Deutschland bekannt.
  • 23. 11.
    Uraufführung des Films "Go West" von Buster Keaton (1895-1966).
  • 25. 11.
    KPD und SPD bringen im Reichstag einen Antrag auf entschädigungslose Fürstenenteignung ein. Anlass sind Gerichtsurteile, die einigen früheren Herrscherfamilien ihren während der Revolution von 1918/19 enteigneten Besitz zurückerstatten wollen.
  • 27. 11.
    Der Reichstag billigt mit 300 gegen 174 Stimmen die Verträge von Locarno.
  • 28. 11.
    Reichspräsident Hindenburg unterschreibt das Vertragswerk von Locarno.
  • Eröffnung der Dortmunder Westfalenhalle.
  • 30. 11.
    Beginn der Räumung der Kölner Zone.
DEZEMBER
  • 1. 12.
    Unterzeichnung der Locarno-Verträge durch die Teilnehmerstaaten in London.
  • 2. 12.
    Die Firmen BASF, Bayer, Hoechst und Agfa schließen sich zum Chemiekonzern I.G. Farben zusammen. Vorsitzender des Aufsichtsrats wird Carl Duisberg.
  • Der spanische Diktator Miguel Primo de Rivera (1903-1936) bildet ein Militärdirektorium und lässt kurz darauf die Verfassung aufheben sowie ein Parteienverbot verhängen.
  • 5. 12.
    Nach der durch den Austritt der DNVP-Minister verursachten Regierungskrise tritt Reichskanzler Luther zurück.
  • 9. 12.
    Der amerikanische Sportler Johnny Weissmuller (1904-1984) schwimmt mit 2:15,2 Minuten einen neuen Weltrekord über 200 m Freistil.
  • 14. 12.
    Uraufführung der Oper "Wozzeck" von Alban Berg (1885-1935) in Berlin.
  • 17.-31. 12
    Auf dem XIV. Parteitag der KPdSU kommt es zwischen Stalin und der linken Opposition um Trotzki und Grigori Sinowjew (1883-1936) zu Auseinandersetzungen um die Verstaatlichung der Industrie. Erstmals werden Planvorgaben für die Wirtschaftsentwicklung gemacht.
  • 21. 12.
    Uraufführung des Films "Panzerkreuzer Potemkin" von Eisenstein in Moskau.
  • 24. 12.
    Der italienische Regierungschef Mussolini erhält per Gesetz diktatorische Vollmachten.
AUSSERDEM:
Dorlis Blume/Manfred Wichmann
2. Mai 2015

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