Chronik 1909

JANUAR
  • 2. 1.
    Im Deutschen Reich wird der bargeldlose Zahlungsverkehrs mittels Postscheck eingeführt. Zunächst stehen für Annahme und Auszahlung in 13 Städten zentrale Postscheckämter zur Verfügung. In Berlin wird der Postscheckverkehr mit 1.800 Konten aufgenommen.
  • 4. 1.
    In Berlin wird der "Deutsche Richterbund" gegründet. Der Berufsverband soll die Unabhängigkeit der Justiz gegenüber staatlichen Eingriffen sichern.
  • 19. 1.
    Eine britische Antarktis-Expedition unter der Leitung von Ernest Shackleton (1874-1922) nähert sich dem Südpol bis auf 176 km und nimmt das Gebiet für die britische Krone in Besitz.
  • 22. 1.
    In München gründen Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter, Marianne von Werefkin (1860-1938) und andere die "Neue Künstlervereinigung". Die Gruppe versteht sich als Avantgarde von Malern, Musikern und Tänzern.
  • 24. 1.
    In mehreren preußischen Städten fordern über 200.000 Menschen die Einführung des freien, geheimen und gleichen Wahlrechts.
  • 25. 1.
    Uraufführung der Oper "Elektra" von Richard Strauss in Dresden.
  • 27. 1.
    In Berlin und in zahlreichen weiteren Städten wird mit großem Aufwand der 50. Geburtstag Kaiser Wilhelms II. gefeiert. Viele SPD-Abgeordnete nehmen an den Feierlichkeiten im Deutschen Reichstag nicht teil.
  • 29. 1.
    Im Reichstag fordern Abgeordnete der Zentrumspartei die Abschaffung der "schwarzen Listen", auf denen Arbeitgeber die Namen missliebiger Arbeiter notieren. Damit soll den Arbeitern die Aufnahme eines neuen Arbeitsverhältnisses erschwert werden. Der Antrag des Zentrums wird abgelehnt.  
FEBRUAR
  • 1. 2.
    Die russische Regierung hebt den Status eines Freihafens für Wladiwostok auf. Die Entscheidung richtet sich vor allem gegen die zollfreie Einfuhr von Waren aus China.
  • 3. 2.
    Das deutsche Kriegsministerium stellt das Luftschiff "LZ3" von Graf Ferdinand von Zeppelin in den Dienst der Armee.
  • 9. 2.
    Die Regierungen des Deutschen Reichs und Frankreichs finden in Berlin einen Kompromiss zur Beilegung der Marokko-Krise: Deutschland erkennt die Vormachtstellung Frankreichs in Marokko an, erhält aber die Zusicherung wirtschaftlicher Gleichberechtigung in der Region. Marokko bleibt formell ein souveräner Staat.
  • 20. 2.
    Filippo Tommaso Marinetti (1876-1944) veröffentlicht das "Manifest der futuristischen Dichtung" in der Pariser Tageszeitung "Le Figaro".
  • 26. 2.
    Mit der Verabschiedung der "Londoner Deklaration" endet in der britischen Hauptstadt eine internationale Seerechtskonferenz. Die Großmächte einigen sich darin über die Rechte und Pflichten seekriegführender Staaten.
  • Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich unterzeichnen in Wien ein Abkommen: Das Osmanische Reich verzichtet auf seine Ansprüche auf Bosnien und Herzegowina und erhält dafür von Österreich-Ungarn Gebiete an der Grenze zu Serbien.
  • Der Streit um die geplante Erweiterung der Erbschaftssteuer gefährdet die Einheit des "Bülow-Blocks". Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow bemüht sich im Gespräch mit den Parteivorsitzenden um eine Einigung. Landwirte und Großgrundbesitzer lehnen die Erbschaftssteuer ab, während die Nationalliberalen daran festhalten.  
MÄRZ
  • 1. 3.
    In Berlin wird mit großem Aufwand das 100jährige Bestehen des preußischen Kriegsministeriums gefeiert. Hauptredner des Festaktes ist Kaiser Wilhem II.
  • 4. 3.
    In seiner Antrittsrede vor dem Kongress bekräftigt der neue Präsident der Vereinigten Staaten, William Howard Taft (1857-1930), die Grundzüge der Politik seines Amtsvorgängers Theodore Roosevelt.
  • 7. 3.
    Bei den Parlamentswahlen in Italien erringt die Liberale Partei von Ministerpräsident Giovanni Giolitti 330 der 471 Parlamentssitze.
  • 10. 3.
    Der Bericht der Ansiedlungskommission in Westpreußen und Posen belegt den Misserfolg der "Germanisierungspolitik" des Deutschen Reichs. Entgegen den Erwartungen gelingt es nicht, den polnischen Bevölkerungsanteil durch die Ansiedlung von Deutschen prozentual zu reduzieren.
  • 16. 3.
    Auf der neu installierten Radrennbahn in der Ausstellungshalle am Zoologischen Garten in Berlin fällt der Startschuss zum ersten Sechstagerennen in Europa. An der nach amerikanischem Vorbild und Reglement durchgeführten Veranstaltung beteiligen sich 15 Mannschaften. Das Sechstagerennen wird ein großer sportlicher und kommerzieller Erfolg. Es gewinnt das favorisierte Gespann Moran/MacFarland aus den USA.
  • 18. 3.
    Der Staatssekretär des Marineamts, Alfred von Tirpitz, gibt seine Pläne zur Flottenrüstung bekannt. Die Reichsmarine soll bis 1912 dreizehn moderne Panzerkreuzer, sogenannte Dreadnoughts und Invincibles, erhalten.
  • 25. 3.
    Die russische Regierung erteilt ihr Einverständnis zur Angliederung Bosnien-Herzegowinas an Österreich-Ungarn.  
APRIL
  • 4. 4.
    In Treptow bei Berlin wird auf Initiative des Astronomen Friedrich Archenhold (1861-1939) eine "Volkssternwarte" eingeweiht. Hauptattraktion der aus Spenden finanzierten Einrichtung ist ein 21 m langes Fernrohr, das 1896 für die Berliner Gewerbeausstellung gebaut worden war.
  • 6. 4.
    Der amerikanische Polarforscher Robert E. Peary (1856-1920) erreicht als erster Mensch die unmittelbare Nähe des Nordpols.
  • 18. 4.
    In Berlin findet der erste Deutsche Beamtentag statt. Mehr als 8.000 Staatsdiener fordern in einer Resolution eine deutliche Erhöhung ihrer Gehälter.
  • 19. 4.
    In Konstantinopel (heute: Istanbul) unterzeichnen Vertreter der Türkei, Russlands, Großbritanniens und Frankreichs ein Protokoll über die staatliche Unabhängigkeit Bulgariens.
  • 20. 4.
    Der Publizist Maximilian Harden wird in Berlin wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe in Höhe von 600 Mark verurteilt. Damit endet eine Reihe von Prozessen, die eine Artikelserie ausgelöst hatte, in der Harden behauptete, Kaiser Wilhelm II. sei von einer Kamarilla umgeben, in der es zu homosexuellen Ausschweifungen gekommen sei (Eulenburg-Affäre).
  • 27. 4.
    Nach erbitterten Kämpfen zwischen regierungstreuen Truppen und Anhängern der Jungtürken erklärt der türkische Sultan Abd Al Hamid II. (1842-1918) auf Druck der Nationalversammlung seinen Thronverzicht. Der neue Sultan Muhammad V. (1844-1918) steht unter starkem Einfluss der revolutionären Jungtürken, deren nationalistischer Flügel eine radikale Politik gegen nationale Minderheiten betreibt.
  • 30. 4.
    Tod des Verlegers Albert Langen (1869-1909) in München.  
MAI
  • 3. 5.
    Der Reichsverband Deutscher Ärzte wird in Berlin gegründet. Die Vereinigung fordert wie der "Hartmann-Bund" u.a. die Zulassung von mehr Kassenärzten und die freie Arztwahl. Im Deutschen Reich gibt es 1909 rund 30.000 Ärzte. Aus finanziellen Gründen nehmen die Krankenkassen jedoch nur wenige Ärzte unter Vertrag.
  • 14. 5.
    Vertreter der vier britischen Kolonien in Südafrika beschließen in Johannesburg die Bildung der Südafrikanischen Union und die Ausarbeitung einer gemeinsamen Verfassung für die Kapkolonie, Transvaal, Natal und Oranje.
  • Ein neues Reichsbankgesetz wird vom Reichstag angenommen. Banknoten werden damit als gesetzliche Zahlungsmittel anerkannt. Vorher war niemand verpflichtet, Papiergeld in Zahlung zu nehmen.
  • 30. 5.
    Mit einem 4:2-Sieg über Viktoria Berlin wird Phönix Karlsruhe Deutscher Fußballmeister.  
JUNI
  • 2. 6.
    Karl Liebknecht wird vorzeitig aus der Haft entlassen und nimmt seinen Platz im Preußischen Landtag ein.
  • 5. 6.
    In Berlin findet die neunte Hauptversammlung des Deutschen Flottenvereins statt. Delegierte des 1 Million Mitglieder zählenden Vereins fordern einen forcierten Ausbau der deutschen Kriegsmarine.
  • 10. 6.
    Der vor den Azoren in Seenot geratene britische Dampfer "Slavonia" sendet erstmals den Notruf "SOS" auf Grundlage des Morse-Codes.
  • 12. 6.
    In Berlin wird der "Hansabund zur Vertretung der Interessen von Handel, Gewerbe und Industrie" gegründet. Der Hansabund tritt vor allem für freien Wettbewerb auf den internationalen Märkten ein.
  • 17. 6.
    Wilhelm II. trifft sich mit dem russischen Zaren Nikolaus II. zu einem Meinungsaustausch auf der kaiserlichen Yacht "Hohenzollern". Das Treffen verläuft in betont freundschaftlicher Atmosphäre.
  • 24. 6.
    Der Deutsche Reichstag lehnt den Regierungsentwurf für die Erweiterung der Erbschaftssteuer ab. Die Deutsch-Konservative Partei stimmt gegen die Vorlage, was faktisch das Ende des "Bülow-Blocks" bedeutet. Die geplante Erweiterung der Erbschaftssteuer war Kernstück einer Finanzreform, mit der die wachsende Staatsverschuldung eingedämmt werden sollte.
  • 29. 6.
    In London stürmen mehrere Hundert von militanten "Suffragetten" das Parlamentsgebäude, um ihrer Forderung nach der Einführung des Frauenwahlrechts Nachdruck zu verleihen.
  • 30. 6.
    In direkter Konkurrenz zum "Bund der Landwirte" wird in Berlin der "Deutsche Bauernbund" als Interessenvertretung der Klein- und Mittelbauern gegründet.  
JULI
  • 6. 7.
    In Saßnitz auf Rügen wird von Kaiser Wilhelm II. und Gustav V. (1858-1950) die erste an eine Bahnverbindung angeschlossene Fährverbindung zwischen Schweden und Deutschland eingeweiht.
  • 10. 7.
    In Frankfurt am Main wird die erste Internationale Luftschifffahrt-Ausstellung eröffnet. Eine der Hauptattraktionen ist ein "Aeroplan" der Brüder Wright aus den USA.
  • 14. 7.
    Theobald von Bethmann Hollweg wird neuer Reichskanzler. Er tritt damit die Nachfolge Bernhards Fürst von Bülow an, der nach dem Ende des "Bülow-Blocks" in der Auseinandersetzung um die Reichsfinanzreform im Juni um seine Entlassung aus dem Amt gebeten hatte.
  • 20. 7.
    Nach einer Abstimmungsniederlage in der Frage der Flottenrüstung erklärt der französische Mshatinisterpräsident Georges Clemenceau seinen Rücktritt. Sein Nachfolger wird Aristide Briand.
  • 22. 7.
    Tod des Dichters Detlev von Liliencron in Alt-Rahlstedt bei Hamburg.
  • 25. 7.
    Der französische Flugpionier Louis Blériot (1872-1932) überquert als erster Mensch mit einem Motorflugzeug den Ärmelkanal. Er bewältigt die 36 km lange Strecke in 27:20 Minuten.
  • 30. 7.
    Die Universität Leipzig feiert ihr 500jähriges Bestehen mit einem großen Festumzug.  
AUGUST
  • 2. 8.
    Nach tagelangen Straßenschlachten wird ein anarchistischer Aufstand in Barcelona und in anderen katalanischen Städten von spanischem Militär blutig niedergeschlagen. Die Aktionen der Anarchisten betrafen vor allem Einrichtungen der katholischen Kirche, mehr als 40 Kirchen und Klöster wurden zerstört.
  • 4. 8.
    In Schweden beginnt ein Generalstreik, an dem sich landesweit mehr als 300.000 Arbeiter beteiligen. Sie fordern kürzere Arbeitszeiten, höhere Löhne und bessere Sozialleistungen. Die Aktion endet nach zwei Wochen ergebnislos.
  • 5. 8.
    Der 1900. Jahrestag der Schlacht im Teutoburger Wald wird am Herrmannsdenkmal bei Detmold aufwendig gefeiert.
  • 18. 8.
    Mehrere Mitglieder des Zentrums wenden sich auf einer Versammlung in Köln gegen die Forderung konservativer Parteifreunde, den konfessionellen Charakter der Partei stärker zu betonen.
  • 26. 8.
    Als der Volksschullehrer Richard Schirrmann (1874-1961) bei einer Wanderung mit Schülern in ein Unwetter gerät und kein Quartier findet, beschließt er, Schulräume in den Ferien als preiswerte Unterkünfte für Jugendliche bereitzustellen. Damit ist die Idee der Jugendherberge geboren.
  • 28. 8.
    In Bayreuth enden die Wagner-Festspiele, die erstmals von Siegfried Wagner (1869-1930), dem Sohn Richard Wagners (1813-1883), geleitet werden.  
SEPTEMBER
  • 2. 9.
    Der amerikanische Polarforscher Frederick Albert Cook (1865-1940) behauptet, bereits im April 1908 - knapp ein Jahr vor Peary - den Nordpol erreicht zu haben. Die vorgelegten Beweise bleiben jedoch umstritten.
  • 5. 9.
    Die Delegierten des "Alldeutschen Verbands" fordern auf ihrer Jahrestagung im sächsischen Schandau eine Forcierung der deutschen Kolonialpolitik.
  • 17. 9.
    In Anwesenheit von Wilhelm II. endet in Mergentheim das "Kaisermanöver" mit über 125.000 Soldaten.
  • 18. 9.
    In Leipzig endet der Parteitag der SPD. Er war erneut von heftigen Debatten zwischen Revisionisten und Anhängern des kompromisslosen Klassenkampfes geprägt. Ein neues Organisationsstatut macht Frauen zu gleichberechtigten Parteimitgliedern.
  • Reichskanzler Bethmann Hollweg bekräftigt bei seinem ersten Auslandsbesuch in Wien die "Nibelungentreue" des Deutschen Reichs gegenüber Österreich-Ungarn.  
OKTOBER
  • 1. 10.
    Der rechtskonservative Politiker Alfred Hugenberg wird zum Vorsitzenden des Direktoriums der Krupp-Werke in Essen ernannt.
  • Auf dem 25. Jahrestag des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF) in Darmstadt fordern Delegierte die rechtliche, wirtschaftliche und soziale Gleichstellung der Frau.
  • 13. 10.
    Francisco Ferrer (1859-1909) wird wegen seiner Beteiligung an dem anarchistischen Aufruhr im August von einem spanischen Militärgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. In zahlreichen europäischen Städten kommt es zu Protestkundgebungen gegen die Exekution des international anerkannten Pädagogen und Sozialreformers.
  • 21. 10.
    Bei den Landtagswahlen in Sachsen erhalten die Sozialdemokraten zwar 53,8 Prozent der abgegebenen Stimmen, jedoch nur 25 von 91 Mandaten im Parlament. Das Wahlergebnis basiert auf dem 1909 in Sachsen eingeführten Pluralwahlrecht. Ähnlich wie beim Dreiklassenwahlrecht werden Wähler mit höherem Einkommen deutlich bevorzugt.
  • 24. 10.
    Italien und Russland schließen einen Geheimvertrag, in dem sich beide Staaten gegen die expansionistischen Bestrebungen Österreich-Ungarns auf dem Balkan wenden. Italien ist durch den Dreibund offiziell mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn verbündet.
  • 25. 10.
    In Tsingtau, der Hauptstadt des deutschen Pachtgebiets Kiautschou, wird eine Hochschule eröffnet, die auch einheimischen Studenten offensteht.
  • Der japanische Generalresident des Protektorats Korea, Fürst Ito Hirobumi (1841-1909), wird bei einer Reise durch die Mandschurei von koreanischen Nationalisten ermordet. Japan nimmt die Tat zum Anlass, die endgültige Annexion Koreas voranzutreiben.  
NOVEMBER
  • 8. 11.
    Der französische Rennfahrer Victor Héméry erreicht auf einer Rennstrecke in Großbritannien mit einem in Deutschland gebauten "Blitzen-Benz" einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord. Erstmals wurde mit 202,7 km/h die Marke von 200 km/h überschritten.
  • 12. 11.
    Uraufführung der Operette "Der Graf von Luxemburg" von Franz Lehár (1870-1948) in Wien.
  • 14. 11.
    US-Präsident Taft verkündet in Washington, dass der Hafen von Pearl Harbor auf Hawaii zum größten Marinestützpunkt im Pazifik ausgebaut werden soll.
  • 16. 11.
    Die erste Fluggesellschaft der Welt, die "Deutsche Luftschiffahrt-Aktiengesellschaft" (Delag), wird in Frankfurt am Main gegründet.
  • 30. 11.
    Das britische Oberhaus lehnt den vom Unterhaus verabschiedeten Haushaltsentwurf ab. Dieser sah u.a. die Einführung einer Sozialversicherung und einer Mindestrente vor. Premierminister Herbert H. Asquith beantragt daraufhin Neuwahlen.  
DEZEMBER
  • 7. 12.
    Gustav Krupp von Bohlen und Halbach wird Vorsitzender des Aufsichtsrats der Krupp-Werke in Essen. Mit Hugenberg ist er sich einig, dass alle sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Bestrebungen nötigenfalls mit Polizeigewalt zu unterdrücken sind.
  • 10. 12.
    In Stockholm erhält Ferdinand Braun (1850-1918) den Nobelpreis für Physik, Wilhelm Ostwald (1853-1932) den für Chemie. Mit der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf (1858-1940) empfängt erstmals eine Frau den Nobelpreis für Literatur.
  • 17. 12.
    Tod des belgischen Königs Leopold II. in Brüssel. Thronfolger wird sein Neffe Prinz Albert I. (1875-1934).
  • 26. 12.
    In Hamburg wird der 9. Internationale Zionistenkongress eröffnet. Im Mittelpunkt der Diskussionen der über 600 Teilnehmer aus aller Welt steht die Forderung nach einem unabhängigen jüdischen Staat in Palästina.
  • 28. 12.
    In St. Petersburg beginnt der erste Allrussische Kongress zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs. Dem Alkohol fallen im Russischen Reich jährlich Tausende von Menschen zum Opfer.  
AUSSERDEM:
  • Gerhart Hauptmann: Griselda (Lustspiel)
  • Heinrich Mann: Die kleine Stadt (Roman)
  • Thomas Mann: Königliche Hoheit (Roman)
  • Paul Natorp (1854-1924): Philosophie und Pädagogik (Abhandlung)
  • Rainer Maria Rilke: Requiem (Doppelgedicht)
  • Ludwig Thoma (1867-1921): Briefwechsel eines bayerischen Landtagsabgeordneten (Satire)
  • Robert Walser (1878-1956): Jakob von Gunten (Tagebuch-Roman)
  • Jakob Wassermann (1873-1934): Kaspar Hauser (Roman)
Dorlis Blume/Andreas Michaelis
23. Juni 2015

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