An der Wende zum 20. Jahrhundert galten Seestreitkräfte allen imperialen Mächten als wichtigste Voraussetzung dafür, eigene Machtinteressen weltweit durchzusetzen. Kriegsschiffe waren unverzichtbares Mittel der Außenpolitik. Aus der „Kanonenbootdiplomatie“ entstand ein Rüstungswettlauf zur See. Flottenrivalität und Seerüstung bildeten einen der Gründe, warum sich die internationalen Spannungen vor 1914 verschärften. Seit hundert Jahren war die britische Flotte unbestrittene Herrscherin der Meere. Doch die Vereinigten Staaten und vor allem Deutschland waren in den internationalen Rüstungswettlauf zur See eingestiegen. Der in Deutschland von Großadmiral Alfred von Tirpitz ab 1897 vorangetriebene Bau einer modernen Schlachtflotte richtete sich gegen Großbritannien. Die deutsche Flotte sollte so stark sein, dass es für die britische ein unkalkulierbares Risiko bedeutete, sie anzugreifen.
- 1815
- 1816
- 1817
- 1818
- 1819
- 1820
- 1821
- 1822
- 1823
- 1824
- 1825
- 1826
- 1827
- 1828
- 1829
- 1830
- 1831
- 1832
- 1833
- 1834
- 1835
- 1836
- 1837
- 1838
- 1839
- 1840
- 1841
- 1842
- 1843
- 1844
- 1845
- 1846
- 1847
- 1848
- 1849
- 1850
- 1851
- 1852
- 1853
- 1854
- 1855
- 1856
- 1857
- 1858
- 1859
- 1860
- 1861
- 1862
- 1863
- 1864
- 1865
- 1866
- 1867
- 1868
- 1869
- 1870
- 1871
- 1872
- 1873
- 1874
- 1875
- 1876
- 1877
- 1878
- 1879
- 1880
- 1881
- 1882
- 1883
- 1884
- 1885
- 1886
- 1887
- 1888
- 1889
- 1890
- 1891
- 1892
- 1893
- 1894
- 1895
- 1896
- 1897
- 1898
- 1899
- 1900
- 1901
- 1902
- 1903
- 1904
- 1905
- 1906
- 1907
- 1908
- 1909
- 1910
- 1911
- 1912
- 1913
- 1914
- 1915
- 1916
- 1917
- 1918
- 1919
- 1920
- 1921
- 1922
- 1923
- 1924
- 1925
- 1926
- 1927
- 1928
- 1929
- 1930
- 1931
- 1932
- 1933
- 1934
- 1935
- 1936
- 1937
- 1938
- 1939
- 1940
- 1941
- 1942
- 1943
- 1944
- 1945
- 1946
- 1947
- 1948
- 1949
- 1950
- 1951
- 1952
- 1953
- 1954
- 1955
- 1956
- 1957
- 1958
- 1959
- 1960
- 1961
- 1962
- 1963
- 1964
- 1965
- 1966
- 1967
- 1968
- 1969
- 1970
- 1971
- 1972
- 1973
- 1974
- 1975
- 1976
- 1977
- 1978
- 1979
- 1980
- 1981
- 1982
- 1983
- 1984
- 1985
- 1986
- 1987
- 1988
- 1989
- 1990
- 1991
- 1992
- 1993
- 1994
- 1995
- 1996
- 1997
- 1998
- 1999
- 2000
- 2001
- 2002
- 2003
- 2004
- 2005
- 2006
- 2007
- 2008
- 2009
- 2010
- 2011
- 2012
- 2013
- 2014
- 2015
- 2016
- 2017
- 2018
Die hochgerüstete deutsche Hochseeflotte konnte die in sie gesetzten Erwartungen daher während des Krieges zu keiner Zeit erfüllen. Ihre Reichweite war auf Nord- und Ostsee beschränkt, weil die Marineleitung davon ausging, dass die britische Flotte im Kriegsfall in der Deutschen Bucht eine entscheidende Schlacht suchen würde. Doch die Briten vermieden die Entscheidungsschlacht vor den deutschen Küsten und konzentrierten sich auf die Errichtung und Aufrechterhaltung einer großräumigen Fernblockade der Nordsee, die Deutschland vom Welthandel abschnitt und auf Dauer wirtschaftlich in die Knie zwang. Nur einmal kam es zu einem großen Schlagabtausch der Flotten, am 31. Mai 1916 vor dem Skagerrak, einer Meerenge zwischen Dänemark und Norwegen. Das Ergebnis war ein Achtungserfolg der zahlenmäßig unterlegenen Kaiserlichen Marine, die sich in Schiffbautechnik und Ausbildung der Besatzungen als überlegen erwies. Es stellte aber strategisch die Blockade der Royal Navy in keiner Weise in Frage.
Die alliierte Versorgung wurde nur vorübergehend durch Angriffe deutscher Auslands- und Hilfskreuzer in Übersee gestört. Deutschland und seine Verbündeten behaupteten auf Dauer die Herrschaft auf Ostsee, Schwarzem Meer und in der Adria, die Alliierten aber auf allen anderen Meeren. Die Hoffnungen der militärischen Führung konzentrierten sich nun auf eine neue Waffe, das U-Boot, das dem Krieg zugleich eine neue Dimension, die Tiefe, erschloss. Am 22. September 1914 versenkte U9 unter Kapitänleutnant Otto Weddigen in der Nordsee auf einen Schlag drei britische Kreuzer. Plötzlich war das U-Boot eine ernstzunehmende Waffe, die geeignet erschien, der britischen Überlegenheit auf allen Ozeanen aus der Tiefe heraus entgegenzutreten.
Doch die wenigen U-Boote hatten zu lange Anmarschwege, um den alliierten Handel ernsthaft bedrohen zu können. Am Ende richteten der U-Bootkrieg und seine seerechtlichen Auseinandersetzungen diplomatischen Schaden an, der viele Staaten gegen Deutschland einnahm. Der unbeschränkt durchgeführte U-Bootkrieg trug zum Kriegseintritt der USA 1917 bei und beeinflusste damit erheblich den Kriegsausgang zuungunsten Deutschlands.
Kriegsverlauf
- Weg in den Krieg
- Attentat von Sarajewo
- Juli-Krise 1914
- Kriegserklärungen
- Entente
- Mittelmächte
- Bündnis mit dem Osmanischen Reich
- Schlieffen-Plan
- Oberste Heeresleitung (OHL)
- Stellungskrieg
- Materialschlachten
- Tanks (Panzer)
- Luftkrieg
- Roter Baron
- Seekrieg
- Seeblockade
- U-Boot-Krieg
- Feldpost
- Militärseelsorge
- Tod und Verwundung
- Kriegsgefangenschaft
- 14-Punkte-Programm
- Vogesen und Elsaß-Lothringen 1914
- Marne 1914
- Wettlauf zum Meer 1914
- Einnahme von Lüttich 1914
- Gumbinnen 1914
- Kämpfe bei Verdun 1914
- Langemarck 1914
- Tannenberg 1914
- Karpaten 1914/1915
- Winterschlacht in Masuren 1915
- Champagne 1915
- Dardanellen-Offensive 1915
- Ypern 1915
- Gorlice-Tarnów 1915
- Tarnopol 1915
- Neujahrsschlacht in Galizien 1915/1916
- Brussilow-Offensive 1916
- Kriegseintritt Rumäniens 1916
- Verdun 1916
- Somme 1916
- Siegfriedstellung
- Seeschlacht im Skagerrak 1916
- Frühjahrsoffensiven 1917
- Kriegseintritt der USA 1917
- Gegenoffensive in Galizien 1917
- Die Schlacht bei Cambrai 1917
- Isonzo-Schlachten
- Piave-Durchbruch 1917
- Friede von Brest-Litowsk 1918
- Russische Revolution
- Frühjahrsoffensive 1918
- Die Schlacht bei Amiens 1918
- Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15
- Krieg in Deutsch-Ostafrika 1914-1918
- Waffenstillstandsverhandlungen
- Waffenstillstand 1918