Rationalisierungen nicht nur am Arbeitsplatz, sondern in allen Gesellschaftsbereichen der Weimarer Republik sollten den "Weg zum Erfolg" weisen. Die Facetten dieses Erfolgs waren vom amerikanischen "lifestyle", von Tempo und Geld geprägt. "Zeit sparen heißt das Leben verlängern", lautete die Botschaft in den zwanziger Jahren. Aufstiegsträume gehörten zum Leben der neuen Schicht der Angestellten ebenso wie das Bedürfnis nach Abwechslung. Ein neues Genre der Unterhaltungsliteratur entstand: der "Angestelltenroman". Konnte sich die Typistin in ihrer Freizeit mit dem "Mädchen an der Orga Privat" (Titel eines Romans von Rudolf Braune, 1930) identifizieren, so ging sie tagsüber an der Schreibmaschine gleichen Namens ihrer zumeist monotonen Tätigkeit nach.
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Nach den Grundsätzen des Bauhaus sollten Einrichtungen und Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs funktional und effizient sein. Textilunternehmen priesen in zunehmendem Maß "Fertigkleidung". Auch die herkömmliche Hausarbeit erschien in einer Zeit, die sich als dynamisch und rationell verstand, im Alltagsleben als ineffizient. Systematische Arbeitseinteilung und moderne Hilfsmittel sollten mehr Zeit für Entspannung und Lebensgenuss erbringen. Dementsprechend wurden die neuen elektrischen Geräte als arbeits- und zeitsparend gepriesen. Jetzt könne die Frau "Dame - und doch Hausfrau" sein, suggerierte die Werbung für den AEG-Staubsauger "Vampyr". Um den privaten Haushalt als Abnehmer zu gewinnen, starteten die Elektrizitätswerke 1925 eine große Kampagne. Ihr Slogan "Elektrizität in jedem Gerät" prangte bald auf den Vorhangreklamen der Kinos und Theater ebenso wie auf den Schutzumschlägen der Bücher aus der Leihbücherei oder auf der Verpackung für ein beliebiges Elektrokabel. Durch Zulassung der Teilzahlung wurde seit Mitte der zwanziger Jahre versucht, die Anschaffung der kostspieligen Elektrogeräte voranzutreiben. So kostete der "AEG Vampyr" 130 Reichsmark, konnte aber auch in Raten bei einem Endpreis von dann 140 Reichsmark erstanden werden.
Die Palette des industriellen Warenangebots reichte von Toastern, Bügeleisen und Spezial-Bügelgeräten für Hosen und Krawatten über Haartrockner bis hin zu heute kurios anmutenden Geräten wie dem elektrischen Gänserupfer oder dem Bierwärmer, einem Tauchsieder, der in Gaststätten häufig verwendet wurde, um das Bier magenfreundlich zu temperieren. Für Arbeiterfrauen blieben solche technischen Erneuerungen reine Utopie. Die meisten von ihnen sperrten sich zudem gegen die "neumodischen" Ratschläge zur Arbeitsersparnis, die ihnen von Hausfrauenverbänden zuteil wurden. In ihren beengten Wohnungen stellte sich das Problem unnützer langer Wege nicht. Angesichts ihrer geringen Haushaltsbudgets und ihrer knappen Zeit waren sie ohnehin gezwungen, äußerst rationell zu arbeiten.
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