Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der sich aus dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im Oktober 1929 entwickelnden Weltwirtschaftskrise. Der Kapitalstrom nach Deutschland versiegte, als die für die deutsche Wirtschaft so dringend benötigten ausländischen Kredite abgezogen wurden. In den USA und in Europa setzte sich zunehmend nationaler Protektionismus durch, das Welthandelsvolumen fiel von 1929 bis zum Tiefpunkt der Rezession 1932 um 25 Prozent. Der deutsche Warenexport sank in demselben Zeitraum von 13,5 auf 5,7 Milliarden Reichsmark, da der Außenhandel ebenso rapide zurück ging wie die Industrieproduktion des Deutschen Reichs, die um circa 40 Prozent fiel.
- 1815
- 1816
- 1817
- 1818
- 1819
- 1820
- 1821
- 1822
- 1823
- 1824
- 1825
- 1826
- 1827
- 1828
- 1829
- 1830
- 1831
- 1832
- 1833
- 1834
- 1835
- 1836
- 1837
- 1838
- 1839
- 1840
- 1841
- 1842
- 1843
- 1844
- 1845
- 1846
- 1847
- 1848
- 1849
- 1850
- 1851
- 1852
- 1853
- 1854
- 1855
- 1856
- 1857
- 1858
- 1859
- 1860
- 1861
- 1862
- 1863
- 1864
- 1865
- 1866
- 1867
- 1868
- 1869
- 1870
- 1871
- 1872
- 1873
- 1874
- 1875
- 1876
- 1877
- 1878
- 1879
- 1880
- 1881
- 1882
- 1883
- 1884
- 1885
- 1886
- 1887
- 1888
- 1889
- 1890
- 1891
- 1892
- 1893
- 1894
- 1895
- 1896
- 1897
- 1898
- 1899
- 1900
- 1901
- 1902
- 1903
- 1904
- 1905
- 1906
- 1907
- 1908
- 1909
- 1910
- 1911
- 1912
- 1913
- 1914
- 1915
- 1916
- 1917
- 1918
- 1919
- 1920
- 1921
- 1922
- 1923
- 1924
- 1925
- 1926
- 1927
- 1928
- 1929
- 1930
- 1931
- 1932
- 1933
- 1934
- 1935
- 1936
- 1937
- 1938
- 1939
- 1940
- 1941
- 1942
- 1943
- 1944
- 1945
- 1946
- 1947
- 1948
- 1949
- 1950
- 1951
- 1952
- 1953
- 1954
- 1955
- 1956
- 1957
- 1958
- 1959
- 1960
- 1961
- 1962
- 1963
- 1964
- 1965
- 1966
- 1967
- 1968
- 1969
- 1970
- 1971
- 1972
- 1973
- 1974
- 1975
- 1976
- 1977
- 1978
- 1979
- 1980
- 1981
- 1982
- 1983
- 1984
- 1985
- 1986
- 1987
- 1988
- 1989
- 1990
- 1991
- 1992
- 1993
- 1994
- 1995
- 1996
- 1997
- 1998
- 1999
- 2000
- 2001
- 2002
- 2003
- 2004
- 2005
- 2006
- 2007
- 2008
- 2009
- 2010
- 2011
- 2012
- 2013
- 2014
- 2015
- 2016
- 2017
- 2018
Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und Massenarbeitslosigkeit waren die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Zwischen September 1929 und Anfang 1933 stieg die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland von 1,3 auf über sechs Millionen. Das Realeinkommen sank um ein Drittel, Armut und Kriminalität nahmen sprunghaft zu. Massenverelendung kennzeichnete in der Wirtschaftskrise das Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten. Die verbreitete Resignation und Verzweiflung vieler Millionen Menschen drückten Walter Ballhause in seinen Fotografien und Karl Josef Weinmair (1906-1944) in seinen Grafiken eindrucksvoll aus. Hoffnungslosigkeit kennzeichnete die Lage der Dargestellten. Für ältere Menschen bestand keinerlei Hoffnung auf eine Anstellung. Auch jüngere Arbeitslose mussten jede Chance eines kleinen Verdienstes ergreifen, um dem gefürchteten sozialen Abstieg und der Obdachlosigkeit zu entgehen. Viele Menschen erkannten nur im Freitod einen Ausweg aus ihrer existenziellen Not. Andere versuchten, durch Heimarbeit, Hausieren und Tauschgeschäfte den täglichen Überlebenskampf zu gewinnen oder zogen als Straßenmusikanten von Haus zu Haus.
Deflationspolitik
Die dramatische Verelendung war auch eine Folge der harten Sparpolitik durch Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum) als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise. Durchgesetzt wurde sie auf der Grundlage der vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg gewährten Notverordnungen, wirtschaftspolitisch entsprach sie dem Konsens der Zeit. Es wurden etliche Steuern und Abgaben erhöht sowie neue Steuern eingeführt, öffentliche Ausgaben reduziert und eingestellt, Gehälter und Renten gekürzt, Versicherungsleistungen eingeschränkt. Die Regierung setzte zudem darauf, das Preisniveau in Deutschland herabzusetzen, um beispielsweise den Export von Waren zu stimulieren, mehr Devisen zu erwirtschaften und letztlich eine positive Konjunkturentwicklung zu bewirken. Dieser Plan ging nicht auf, der Export brach im Verlauf der Krise zusammen.
Staatskrise
Die allgemeine Katastrophenstimmung veränderte zunehmend die politischen Rahmenbedingungen. Aus der Wirtschaftskrise wurde eine Staatskrise. Mit Erfolg entfesselten die Gegner der Weimarer Republik von rechts und links eine beispiellose Agitation gegen die demokratische Ordnung. Der seit den Landtagswahlen 1929 eingesetzte Aufwärtstrend der NSDAP verstärkte sich mit den Reichstagswahlen im September 1930 und, nach Brünings Entlassung, im Juli 1932. Auch die KPD profitierte bei den Wahlen von der allgemeinen Missstimmung gegen die Weimarer Republik und ihrer Wirtschaftsordnung. Die liberale DDP als Vertreterin des parlamentarischen Systems hingegen versank in der politischen Bedeutungslosigkeit.



Revolution 1918/19
- Matrosenaufstand 1918
- Abdankung Wilhelms II.
- Ebert-Groener-Pakt
- Rat der Volksbeauftragten
- Vollzugsrat
- Arbeiter- und Soldatenräte
- Münchner Räterepublik
- Spartakusbund
- Freikorps
- Reichsrätekongress 1918
- Die Weihnachtskämpfe 1918
- Januaraufstand 1919
- Ermordung von Luxemburg und Liebknecht
- Wahlen zur Nationalversammlung
- Einführung des Frauenwahlrechts
- Märzkämpfe 1919
Innenpolitik
- Nationalversammlung
- Die Kabinette von 1919 bis 1933
- Reichsverfassung 1919
- Kriegsschuldfrage
- Kriegsschuldreferat
- Dolchstoßlegende
- Karl Schmidt-Rottluff: Entwurf für den Reichsadler
- Die Erzbergersche Reichsfinanzreform
- Lüttwitz-Kapp-Putsch 1920
- Generalstreik 1920
- Märzaufstand 1920
- "Ordnungszelle" Bayern
- Märzkämpfe 1921
- Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen
- Arbeitsausschuss Deutscher Verbände
- Ermordung Rathenaus 1922
- Inflation 1923
- Währungsreform 1923
- "Deutscher Oktober" 1923
- Separatistenbewegung
- Hitler-Putsch 1923
- Urteil im Hitler-Prozess
- Reichspräsidentenwahl 1925
- Flaggenstreit 1926
- Fürstenenteignung 1926
- Arbeitslosenversicherung 1927
- Tannenberg-Denkmal
- Streit um den Panzerkreuzerbau 1928
- Volksentscheide
- Volksentscheid gegen den Young-Plan 1929
- "Blutmai" 1929
- Harzburger Front 1931
- Boxheimer Dokumente
- "Altonaer Blutsonntag" 1932
- Reichspräsidentenwahl 1932
- "Preußenschlag" 1932
- "Deutschland vor dem Bürgerkrieg"
- Parteien, Wahlen und Wahlrecht
- SPD
- USPD
- DDP
- DVP
- DNVP
- Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) / Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB)
- Deutsche Arbeiterpartei
- NSDAP
- Neugründung der NSDAP 1925
- Völkischer Beobachter
- KPD
- BVP
- Bayerischer Bauernbund
- Reichs-Landbund
- Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei (Deutsches Landvolk)
- Christlich-Sozialer Volksdienst
- Wirtschaftspartei
- DHP
- Zentrum
- Präsidialkabinette
- Reichswehr
- Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten
- Roter Frontkämpferbund
- Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
- Deutscher Republikanischer Reichsbund
- Die Eiserne Front
- Nationalbolschewismus
- Geistige Wegbereiter des Nationalsozialismus
- Revolutionärer Nationalismus
- Konservative Revolution
- Gewerkschaften in der Weimarer Republik
- Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
- Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine
- Deutscher Gewerkschaftsbund
- Revolutionäre Gewerkschaftsopposition
- NSBO
- BVG-Streik
Kunst und Kultur
- Bauhaus
- Film und Kino
- Universum Film-AG (UFA)
- "Westfront 1918" und der Weltkriegsfilm der Weimarer Republik
- Kulturfilm
- Literatur
- Theater in der Weimarer Republik
- Surrealismus
- Neue Sachlichkeit
- Arbeiterfotografie
- Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands
- Ernste Musik
- Käthe Kollwitz: Nie wieder Krieg
- Kurt Tucholsky: Deutschland, Deutschland über alles
- Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz
- Walter Benjamin: Einbahnstraße
- Bertolt Brecht / Kurt Weill: Die Dreigroschenoper
- Egon Erwin Kisch: Der rasende Reporter
- Ernst Jünger: In Stahlgewittern
- Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues
- Thomas Mann: Der Zauberberg
- Lion Feuchtwanger: Erfolg