Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg wurde das Saarland mit seinen rund 800.000 Einwohnern durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags von 1919 Mandatsgebiet des Völkerbundes. Neben Oberschlesien und Danzig im Osten gehörte es zu den Gebieten, deren Verlust die Deutschen psychologisch und ökonomisch am meisten schmerzte. Verstärkt wurde die Wut auf Versailles durch die Übertragung der Leitung der zuständigen Völkerbundskommission an Frankreich, das im Rahmen der deutschen Reparationen auch die Rechte an den Saar-Zechen erhielt. Wie im Versailler Vertrag vorgesehen, fand am 13. Januar 1935 unter Aufsicht des Völkerbunds eine Volksabstimmung statt. Zu entscheiden hatte die Bevölkerung über die Zugehörigkeit des Gebietes zum Deutschen Reich, zu Frankreich oder die Beibehaltung des Status quo.
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Vor allem von deutscher Seite ging der Abstimmung eine massive Propagandakampagne voraus. Unter Führung der NSDAP hatten sich 1933 im Saarland rechte Parteien zur "Deutschen Front" formiert, die vom Deutschen Reich auch finanziell unterstützt wurde. Die Reichsregierung wollte mit einem hohen Votum der Saarländer für die Rückkehr zu Deutschland den Westmächten gegenüber deutlich machen, dass die Abtrennung des Saarlandes 1920 in krassem Gegensatz zum Selbstbestimmungsrecht stand. Gezielt gesteuert von Propagandaminister Joseph Goebbels, warb die "Deutsche Front" unter der Losung "Deutsch ist die Saar, immerdar!" mit Kampagnen und Großkundgebungen für die Rückkehr des Saarlandes "heim ins Reich". Die pro deutsche Propaganda, die stets auch emotional an die deutschen Opfer des Ersten Weltkrieges und die "Schmach von Versailles" erinnerte, war weitaus erfolgreicher als die Warnungen von deutschen Emigranten sowie der politischen Linken im Saarland, die auf die politische Verfolgung im Deutschen Reich und auf die dort errichteten Konzentrationslager (KZ) hinwiesen.
Von den rund 540.000 Stimmberechtigten votierten 90,5 Prozent für Deutschland. Für den Anschluss an Frankreich stimmten nur 0,4 Prozent. Am 1. März 1935 erfolgte der Anschluss des neu geschaffenen Gau Saarland unter Gauleiter Josef Bürckel (1895-1944) - die nationalsozialistische Gleichschaltungspolitik setzte unmittelbar ein. Nach der Abstimmung flüchteten rund 8.000 von Verfolgung Bedrohte aus dem Saargebiet. Die Saarabstimmung brachte Adolf Hitler sowohl einen Prestigeerfolg im Ausland als auch einen erneuten Sympathiezuwachs im Deutschen Reich: Die "Heimkehr der Saar" feierten die Deutschen als den bis dahin größten Erfolg Hitlers.

Ausgrenzung und Verfolgung
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