Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) / Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB)
Während der Revolution von 1918/19 hatten sich zahlreiche völkische Gruppierungen der neu gegründeten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) angeschlossen. Einem extrem rechtsorientierten Teil der Deutschvölkischen war jedoch die Politik der Deutschnationalen zu gemäßigt und republikfreundlich. Besonders aufgrund der ausbleibenden Unterstützung des Lüttwitz-Kapp-Putschs 1920 kam es zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der DNVP. Deshalb schloss sich der rechte Flügel der Partei Mitte 1922 zur "Völkischen Arbeitsgemeinschaft" zusammen. Im Dezember 1922 trat ein Großteil dieses radikal-antisemitischen Flügels aufgrund fortwährender Differenzen aus der DNVP aus und gründete die nationalistisch-antisemitische Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP). Ihre führenden Persönlichkeiten waren die damals in völkischen Kreisen weit bekannten Albrecht von Graefe (1868-1933), Theodor Fritsch und Artur Dinter (1876-1948).
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Das rechtsextreme Programm der DVFP war geprägt von übersteigertem Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Antikommunismus. Die Partei lehnte die parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik als "unfruchtbar" ab, verlangte die Außerkraftsetzung des Versailler Vertrags und forderte offen eine "völkische Diktatur". Organisatorische Schwerpunkte der DVFP lagen vor allem in Norddeutschland und in den ostelbischen Gebieten. Den größten Zuwachs erhielt sie nach dem 1922 verkündeten Verbot des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbunds, als ganze Ortsgruppen geschlossen zur DVFP übertraten. In Süddeutschland kooperierte sie mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Zusammen bereiteten sie im Herbst 1923 den Hitler-Putsch vor. Nach dessen Scheitern und dem Verbot der NSDAP einigten sich beide Parteien für die Reichstagswahl am 4. Mai 1924 auf eine gemeinsame Listenverbindung, über die unter anderem Erich Ludendorff, Wilhelm Frick, Ernst Röhm, Gottfried Feder und der Antisemit Theodor Fritsch in den Reichstag einzogen. Insgesamt errang die Liste 32 Mandate und bildeten eine Fraktionsgemeinschaft unter der Bezeichnung Nationalsozialistische Freiheitspartei. Zur Reichstagswahl am 7. Dezember 1924 meldete sich die DVFP als Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB) an, aber aufgrund vielfältiger Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Völkischen erreichte sie nicht einmal die Hälfte des Mai-Ergebnisses.
Nach der Entlassung Adolf Hitlers aus der Haft in Landsberg und der Neugründung der NSDAP 1925 erfolgte eine Umbenennung der DVFP in Deutschvölkische Freiheitsbewegung. Aber bereits Ende 1925 nahm ihr Einfluss innerhalb der völkischen Rechten rapide ab, da viele Mitglieder der NSDAP beitraten. Bei den weiteren Reichstagswahlen erreichte die DVFP keine Mandate mehr und versank noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 in die Bedeutungslosigkeit. In einigen Ländern des Reichs wurde sie bereits vor der Verkündigung des "Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien" am 14. Juli 1933 verboten.
Revolution 1918/19
- Matrosenaufstand 1918
- Abdankung Wilhelms II.
- Ebert-Groener-Pakt
- Rat der Volksbeauftragten
- Vollzugsrat
- Arbeiter- und Soldatenräte
- Münchner Räterepublik
- Spartakusbund
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- Ermordung von Luxemburg und Liebknecht
- Wahlen zur Nationalversammlung
- Einführung des Frauenwahlrechts
- Märzkämpfe 1919
Innenpolitik
- Nationalversammlung
- Die Kabinette von 1919 bis 1933
- Reichsverfassung 1919
- Kriegsschuldfrage
- Kriegsschuldreferat
- Dolchstoßlegende
- Karl Schmidt-Rottluff: Entwurf für den Reichsadler
- Die Erzbergersche Reichsfinanzreform
- Lüttwitz-Kapp-Putsch 1920
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- Separatistenbewegung
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- Urteil im Hitler-Prozess
- Reichspräsidentenwahl 1925
- Flaggenstreit 1926
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- Arbeitslosenversicherung 1927
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- Volksentscheid gegen den Young-Plan 1929
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- Harzburger Front 1931
- Boxheimer Dokumente
- "Altonaer Blutsonntag" 1932
- Reichspräsidentenwahl 1932
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- "Deutschland vor dem Bürgerkrieg"
- Parteien, Wahlen und Wahlrecht
- SPD
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- DNVP
- Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) / Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB)
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- Neugründung der NSDAP 1925
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- Christlich-Sozialer Volksdienst
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- Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten
- Roter Frontkämpferbund
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- "Westfront 1918" und der Weltkriegsfilm der Weimarer Republik
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- Käthe Kollwitz: Nie wieder Krieg
- Kurt Tucholsky: Deutschland, Deutschland über alles
- Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz
- Walter Benjamin: Einbahnstraße
- Bertolt Brecht / Kurt Weill: Die Dreigroschenoper
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- Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues
- Thomas Mann: Der Zauberberg
- Lion Feuchtwanger: Erfolg