Bereits vor 1918 gab es rechtskonservative und nationalistische Gruppen, die eine extrem antidemokratische Politik verfolgten. So trug der einflußreiche Alldeutsche Verband mit seinem propagandistischen Kampf gegen die junge Republik und seinem Eintreten für eine "nationale Diktatur" erheblich zur Vergiftung des politischen Klimas der Weimarer Republik bei. Zu völkischen Gruppierungen und Parteien wie der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) und der daraus hervorgegangenen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) hatte der Alldeutsche Verband ebenso vielfältige Beziehungen wie zum militanten "Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund" oder zur deutschtümelnden Thule-Gesellschaft.
- 1815
- 1816
- 1817
- 1818
- 1819
- 1820
- 1821
- 1822
- 1823
- 1824
- 1825
- 1826
- 1827
- 1828
- 1829
- 1830
- 1831
- 1832
- 1833
- 1834
- 1835
- 1836
- 1837
- 1838
- 1839
- 1840
- 1841
- 1842
- 1843
- 1844
- 1845
- 1846
- 1847
- 1848
- 1849
- 1850
- 1851
- 1852
- 1853
- 1854
- 1855
- 1856
- 1857
- 1858
- 1859
- 1860
- 1861
- 1862
- 1863
- 1864
- 1865
- 1866
- 1867
- 1868
- 1869
- 1870
- 1871
- 1872
- 1873
- 1874
- 1875
- 1876
- 1877
- 1878
- 1879
- 1880
- 1881
- 1882
- 1883
- 1884
- 1885
- 1886
- 1887
- 1888
- 1889
- 1890
- 1891
- 1892
- 1893
- 1894
- 1895
- 1896
- 1897
- 1898
- 1899
- 1900
- 1901
- 1902
- 1903
- 1904
- 1905
- 1906
- 1907
- 1908
- 1909
- 1910
- 1911
- 1912
- 1913
- 1914
- 1915
- 1916
- 1917
- 1918
- 1919
- 1920
- 1921
- 1922
- 1923
- 1924
- 1925
- 1926
- 1927
- 1928
- 1929
- 1930
- 1931
- 1932
- 1933
- 1934
- 1935
- 1936
- 1937
- 1938
- 1939
- 1940
- 1941
- 1942
- 1943
- 1944
- 1945
- 1946
- 1947
- 1948
- 1949
- 1950
- 1951
- 1952
- 1953
- 1954
- 1955
- 1956
- 1957
- 1958
- 1959
- 1960
- 1961
- 1962
- 1963
- 1964
- 1965
- 1966
- 1967
- 1968
- 1969
- 1970
- 1971
- 1972
- 1973
- 1974
- 1975
- 1976
- 1977
- 1978
- 1979
- 1980
- 1981
- 1982
- 1983
- 1984
- 1985
- 1986
- 1987
- 1988
- 1989
- 1990
- 1991
- 1992
- 1993
- 1994
- 1995
- 1996
- 1997
- 1998
- 1999
- 2000
- 2001
- 2002
- 2003
- 2004
- 2005
- 2006
- 2007
- 2008
- 2009
- 2010
- 2011
- 2012
- 2013
- 2014
- 2015
- 2016
- 2017
- 2018
Aus der Thule-Gesellschaft gingen nicht nur spätere Nationalsozialisten wie Alfred Rosenberg und Gottfried Feder hervor, sondern in ihren logenartig aufgebauten Geheimorden wurden auch zahlreiche Anschläge gegen Repräsentanten der "verjudeten Republik" geplant. Als gravierendes Hindernis für den Aufbau einer demokratisch verfaßten Gesellschaft erwiesen sich zudem die zahlreichen paramilitärischen Wehr- und Kämpfverbände wie der "Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten" sowie die Freikorps, die nach Kriegsende gebildet wurden. Allen diesen Gruppierungen war die Forderung nach Gewinnung von "Lebensraum" und - mit stark antisemitischem Bezug - die "Zurückdrängung fremden Volkstums" gemein.
Neben diesen völkisch-antisemitischen Gruppierungen traten bei der Agitation gegen Republik und Demokratie vor allem jungkonservative Kräfte in Erscheinung, die auf eine Konservative Revolution hinarbeiteten. Sie suchten einen "dritten Weg" jenseits des wilhelminischen Obrigkeitsstaates und des demokratischen Verfassungsstaates und verstanden sich als Speerspitze einer jungen nationalistischen "Bewegung". Ihre Exponenten - etwa Arthur Moeller van den Bruck, Edgar Jung oder Oswald Spengler - forderten einen autoritären Staat, dessen Grundlagen von einem mythisch überhöhten Nationenbegriff bestimmt waren. Radikaler als die Jungkonservativen waren die Vertreter des Revolutionären Nationalismus. Zu den führenden Exponenten dieser Geisteshaltung zählten Ernst Jünger sowie sein Bruder, Friedrich Georg Jünger (1898-1977), und Karl Otto Paetel. Vor allem Ernst Jünger verstand es, seinen aus dem "Fronterlebnis" gespeisten Nationalismus mit einer polemisch zugespitzten Verhöhnung der Weimarer Republik zu verbinden und den Krieg als mythisches Naturereignis zu verklären. Gegen Republik und Demokratie zielten auch die Bücher von Edwin Erich Dwinger. Seine kriegsverherrlichenden Landserromane erschienen in ungewöhnlich hoher Auflage und hatten eine erhebliche popularisierende Wirkung.
![[Flugblatt: NSDAP "Deutsche heraus!", 1923] [Flugblatt: NSDAP "Deutsche heraus!", 1923]](/lemo/fileadmin/medien/lemo/images/563_1.jpg)
Neben der gesellschaftlichen und sozialen Ausformung wurden vor allem die verfassungsrechtlichen Grundlagen der Weimarer Republik zum Ziel radikaler Angriffe. So erhob Carl Schmitt, der führende Staatsrechtler der Weimarer Republik, in seiner Staatsrechtslehre die Forderung nach einem repressiven Staat totalitärer Prägung. Aus seiner Ablehnung der Parteienzersplitterung entwickelte Schmitt eine autoritäre Staatslehre, die letztlich den nationalsozialistischen Führerstaat vorweggenommen und juristisch legitimiert hat. Neben Schmitt forderte auch der Ökonom Othmar Spann eine radikale Umformung der demokratischen Verfassungsgrundlagen. Mit seinem Eintreten für einen autoritären Ständestaat und gegen die "Gleichmacherei" der Demokratie war Spann für die Ideenwelt der nationalsozialistischen "Bewegung" jedoch nur vorübergehend von Bedeutung.
Doch nicht nur von rechtskonservativer Seite wurde der Verbreitung antidemokratischer und nationalistischer Ideen geleistet. Auch Personen, die wie Ernst Niekisch einen Nationalbolschewismus propagierten, bekannten sich zu einem autoritären Staat. Durch die Synthese von extremem Nationalismus und revolutionär-sozialistischen Elementen befanden sich Teile nationalbolschewistischer Gruppen zeitweise in ideologischer Nähe zum linken Flügel der NSDAP um Gregor Strasser und Ernst Röhm.
Revolution 1918/19
- Matrosenaufstand 1918
- Abdankung Wilhelms II.
- Ebert-Groener-Pakt
- Rat der Volksbeauftragten
- Vollzugsrat
- Arbeiter- und Soldatenräte
- Münchner Räterepublik
- Spartakusbund
- Freikorps
- Reichsrätekongress 1918
- Die Weihnachtskämpfe 1918
- Januaraufstand 1919
- Ermordung von Luxemburg und Liebknecht
- Wahlen zur Nationalversammlung
- Einführung des Frauenwahlrechts
- Märzkämpfe 1919
Innenpolitik
- Nationalversammlung
- Die Kabinette von 1919 bis 1933
- Reichsverfassung 1919
- Kriegsschuldfrage
- Kriegsschuldreferat
- Dolchstoßlegende
- Karl Schmidt-Rottluff: Entwurf für den Reichsadler
- Die Erzbergersche Reichsfinanzreform
- Lüttwitz-Kapp-Putsch 1920
- Generalstreik 1920
- Märzaufstand 1920
- "Ordnungszelle" Bayern
- Märzkämpfe 1921
- Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen
- Arbeitsausschuss Deutscher Verbände
- Ermordung Rathenaus 1922
- Inflation 1923
- Währungsreform 1923
- "Deutscher Oktober" 1923
- Separatistenbewegung
- Hitler-Putsch 1923
- Urteil im Hitler-Prozess
- Reichspräsidentenwahl 1925
- Flaggenstreit 1926
- Fürstenenteignung 1926
- Arbeitslosenversicherung 1927
- Tannenberg-Denkmal
- Streit um den Panzerkreuzerbau 1928
- Volksentscheide
- Volksentscheid gegen den Young-Plan 1929
- "Blutmai" 1929
- Harzburger Front 1931
- Boxheimer Dokumente
- "Altonaer Blutsonntag" 1932
- Reichspräsidentenwahl 1932
- "Preußenschlag" 1932
- "Deutschland vor dem Bürgerkrieg"
- Parteien, Wahlen und Wahlrecht
- SPD
- USPD
- DDP
- DVP
- DNVP
- Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) / Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB)
- Deutsche Arbeiterpartei
- NSDAP
- Neugründung der NSDAP 1925
- Völkischer Beobachter
- KPD
- BVP
- Bayerischer Bauernbund
- Reichs-Landbund
- Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei (Deutsches Landvolk)
- Christlich-Sozialer Volksdienst
- Wirtschaftspartei
- DHP
- Zentrum
- Präsidialkabinette
- Reichswehr
- Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten
- Roter Frontkämpferbund
- Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
- Deutscher Republikanischer Reichsbund
- Die Eiserne Front
- Nationalbolschewismus
- Geistige Wegbereiter des Nationalsozialismus
- Revolutionärer Nationalismus
- Konservative Revolution
- Gewerkschaften in der Weimarer Republik
- Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
- Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine
- Deutscher Gewerkschaftsbund
- Revolutionäre Gewerkschaftsopposition
- NSBO
- BVG-Streik
Kunst und Kultur
- Bauhaus
- Film und Kino
- Universum Film-AG (UFA)
- "Westfront 1918" und der Weltkriegsfilm der Weimarer Republik
- Kulturfilm
- Literatur
- Theater in der Weimarer Republik
- Surrealismus
- Neue Sachlichkeit
- Arbeiterfotografie
- Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands
- Ernste Musik
- Käthe Kollwitz: Nie wieder Krieg
- Kurt Tucholsky: Deutschland, Deutschland über alles
- Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz
- Walter Benjamin: Einbahnstraße
- Bertolt Brecht / Kurt Weill: Die Dreigroschenoper
- Egon Erwin Kisch: Der rasende Reporter
- Ernst Jünger: In Stahlgewittern
- Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues
- Thomas Mann: Der Zauberberg
- Lion Feuchtwanger: Erfolg