• BA139126

    Relief "Kameraden", Detail, 1942

> NS-Regime > Kunst und Kultur

Arno Breker: Kameraden

1936 setzten unter Albert Speer, dem 1937 ernannten und Adolf Hitler direkt unterstellten Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, Planungen ein, nach denen Berlin bis 1950 erheblich umgestaltet und anlässlich einer Weltausstellung in "Germania" umbenannt werden sollte. Ende 1938 legte Speer das Modell einer Nord-Süd-Achse als Entlastung der Friedrich- und der Ebertstraße vor. An dem 120 Meter breiten Prachtboulevard sollten alle Ministerien und die wichtigsten Konzernverwaltungen des "Neuen Reiches" angesiedelt werden. Bauliches Zentrum und weltgrößtes Gebäude sollte die "Große Halle" mit 290 Metern Höhe und 230 Metern Durchmesser werden.

Für einen 240 Meter langen Relieffries an der Nord-Süd-Achse entwarf Arno Breker 1940 eine Reihe allegorischer Darstellungen in Gestalt muskulöser Männerleiber. Neben Reliefs mit den Titeln "Fackelträger", "Opfer", "Rächer", "Wächter" und "Vergeltung" fand der Entwurf "Kameraden" besondere Aufmerksamkeit. Als ideale Abbildung einer durch Opferbereitschaft gekennzeichneten Kameradschaft wurde die Skulptur 1940 in der Großen Deutschen Kunstausstellung in München gezeigt. Arno Breker galt als wichtigster Bildhauer des NS-Regimes, der mit seinem Werk "Sinnbilder der neuen Staatsmacht" entwarf.

Katrin Sauermann
10. September 2014

lo