Ein Jahr vor dem Erscheinen seines Hauptwerks "Der Mythus des 20. Jahrhunderts", in dem die völkisch-nationale Kunst- und Kulturtheorie einen breiten Raum einnimmt, gründete Alfred Rosenberg 1929 mit dem "Kampfbund für deutsche Kultur" die erste kunstpolitische Organisation der Nationalsozialisten. Rosenberg, der "Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP", hatte mit seiner Organisation jedoch weniger Erfolg als erhofft. Nach der Umbenennung 1934 in Nationalsozialistische Kulturgemeinde ging sein Kampfbund allmählich in Robert Leys Organisation Kraft durch Freude (KdF) auf. Aber auch Ley schaffte es nicht, sich kunstpolitisch durchzusetzen. Nur aufgrund seiner Verständigung mit Rosenbergs Gegenspieler Joseph Goebbels gelang es ihm, seiner allmählich in den Freizeitbereich abdriftenden Organisation größeren Spielraum zu bewahren.
- 1815
- 1816
- 1817
- 1818
- 1819
- 1820
- 1821
- 1822
- 1823
- 1824
- 1825
- 1826
- 1827
- 1828
- 1829
- 1830
- 1831
- 1832
- 1833
- 1834
- 1835
- 1836
- 1837
- 1838
- 1839
- 1840
- 1841
- 1842
- 1843
- 1844
- 1845
- 1846
- 1847
- 1848
- 1849
- 1850
- 1851
- 1852
- 1853
- 1854
- 1855
- 1856
- 1857
- 1858
- 1859
- 1860
- 1861
- 1862
- 1863
- 1864
- 1865
- 1866
- 1867
- 1868
- 1869
- 1870
- 1871
- 1872
- 1873
- 1874
- 1875
- 1876
- 1877
- 1878
- 1879
- 1880
- 1881
- 1882
- 1883
- 1884
- 1885
- 1886
- 1887
- 1888
- 1889
- 1890
- 1891
- 1892
- 1893
- 1894
- 1895
- 1896
- 1897
- 1898
- 1899
- 1900
- 1901
- 1902
- 1903
- 1904
- 1905
- 1906
- 1907
- 1908
- 1909
- 1910
- 1911
- 1912
- 1913
- 1914
- 1915
- 1916
- 1917
- 1918
- 1919
- 1920
- 1921
- 1922
- 1923
- 1924
- 1925
- 1926
- 1927
- 1928
- 1929
- 1930
- 1931
- 1932
- 1933
- 1934
- 1935
- 1936
- 1937
- 1938
- 1939
- 1940
- 1941
- 1942
- 1943
- 1944
- 1945
- 1946
- 1947
- 1948
- 1949
- 1950
- 1951
- 1952
- 1953
- 1954
- 1955
- 1956
- 1957
- 1958
- 1959
- 1960
- 1961
- 1962
- 1963
- 1964
- 1965
- 1966
- 1967
- 1968
- 1969
- 1970
- 1971
- 1972
- 1973
- 1974
- 1975
- 1976
- 1977
- 1978
- 1979
- 1980
- 1981
- 1982
- 1983
- 1984
- 1985
- 1986
- 1987
- 1988
- 1989
- 1990
- 1991
- 1992
- 1993
- 1994
- 1995
- 1996
- 1997
- 1998
- 1999
- 2000
- 2001
- 2002
- 2003
- 2004
- 2005
- 2006
- 2007
- 2008
- 2009
- 2010
- 2011
- 2012
- 2013
- 2014
- 2015
- 2016
- 2017
- 2018
Dem "Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda", Joseph Goebbels, gelang es, die im Rahmen der allgemeinen Gleichschaltung im September 1933 gegründete und ebenfalls von ihm geführte Reichskulturkammer zum Instrument der nationalsozialistischen Kulturpolitik und des Propagandaministeriums zu machen. Gegliedert in sieben Einzelkammern für Bildende Künste, Schrifttum, Musik, Theater, Film, Rundfunk und Presse diente die Reichskulturkammer einer einheitlichen Kulturförderung und der Regelung der sozialen und wirtschaftlichen Belange der Kulturschaffenden, die zur Mitgliedschaft verpflichtet waren. Ausschluss aus einer der Kammern aus rassischen oder politischen Gründen bedeutete praktisch Berufs- und Veröffentlichungsverbot.
Die von der Kulturkammer ergangene Flut von Anweisungen bei der Selektion und Beurteilung von neugeschaffenen und bestehenden Kunstwerken war ausschlaggebend für die offizielle Anerkennung. In vielen Fällen lag die Entscheidungsbefugnis allein bei Goebbels. Bis 1937 war es dem Propagandaminister gelungen, auf Reichsebene alle Kunst- und Kulturkompetenzen in seiner Person zu vereinen. Vertrat Goebbels in den Anfangsjahren des NS-Regimes noch eine Kunstauffassung, die der kulturellen Avantgarde nicht vollkommen abgeneigt war, änderte sich seine Haltung durch die anhaltenden Auseinandersetzungen mit den verschiedenen kulturpolitischen Organisationen - und auch mit Adolf Hitler selbst - zu jener ideologischen Radikalität, die Rosenberg immer gefordert hatte.
In der Praxis gab es kaum einen Unterschied zwischen NS-Kunst und Kunstpolitik. Auseinandersetzungen über kunsttheoretische Fragen oder die Autonomie der Kunst waren bei den Nationalsozialisten unerwünscht. Das Kunstschaffen hatte im Dienste von Staat, Volk und Rasse zu stehen. Einigkeit in der Kunstpolitik des NS-Staates herrschte in der Forderung nach radikaler "Arisierung" des deutschen Kulturschaffens und konsequenter Diffamierung alles Jüdischen als "rassisch entartet". Darüber hinaus erfolgte eine Verdammung der modernen Kunst zugunsten der traditionellen akademischen Genremalerei im Stil des späten 19. Jahrhunderts. Intensive Beachtung schenke man vor allem der bildenden Kunst (insbesondere Architektur und Bildhauerei) und den oft zu Propagandazwecken missbrauchten neuen Medien Film und Rundfunk.
![[Druckschrift: Programmheft der Staatsoper, 1936] [Druckschrift: Programmheft der Staatsoper, 1936]](/lemo/fileadmin/medien/lemo/images/d2a18280.jpg)
Ausgrenzung und Verfolgung
- Konzentrationslager
- Geschäftsboykott 1933
- Reichsvertretung der Deutschen Juden
- Die Zeitung "Der Stürmer"
- Nürnberger Gesetze 1935
- Homosexuellenverfolgung
- Novemberpogrome 1938
- "Arierparagraph"
- "Ariernachweis"
- Jüdische Selbsthilfe
- Jüdische Winterhilfe
- Aktion "Arbeitsscheu Reich" 1938
- Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti und Roma
- Kulturbund Deutscher Juden
- Reichsvereinigung der Juden in Deutschland
Innenpolitik
- NS-Propaganda
- Hitlers "Mein Kampf"
- Das Hakenkreuz
- Volksgemeinschaft
- Das "Ahnenerbe" der SS
- Rassenpolitik
- Frauenpolitik
- Reichsparteitag
- Kirchen im NS-Regime
- Bekennende Kirche
- Deutsche Christen
- Erntedankfest
- Olympische Winterspiele 1936
- Der olympische Fackellauf
- Olympische Sommerspiele 1936
- Volksgerichtshof
- Fritsch-Blomberg-Affäre
- Neue Reichskanzlei
- Die NS-Gaue
- Der „Lebensborn e.V.“ der SS
- Mutterkreuz
- Eintopfsonntag
- Leistungskampf der deutschen Betriebe
Außenpolitik
- Reichskonkordat 1933
- Austritt aus dem Völkerbund
- Saarabstimmung 1935
- Das deutsch-britische Flottenabkommen
- Der deutsch-polnische Nichtangriffspakt
- Wehrpflicht 1935
- Einmarsch ins Rheinland 1936
- Die deutsch-spanischen Beziehungen
- Spanischer Bürgerkrieg
- Legion Condor
- Internationale Brigaden
- Republikanische Propagandaplakate im Spanischen Bürgerkrieg
- Achse Berlin-Rom
- Die deutsch-italienischen Beziehungen
- Antikominternpakt 1936
- Liga pro Cultura Alemana
- "Anschluss" Österreich 1938
- Österreich 1938-1945
- Münchner Abkommen 1938
- Besetzung des Sudetengebietes 1938
- Wiener Schiedssprüche von 1938 und 1940
- "Zerschlagung der Rest-Tschechei" 1939
- "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren"
- Einmarsch ins Memelgebiet 1939
- Der Stahlpakt
- Hitler-Stalin-Pakt 1939
- Der Dreimächtepakt
Kunst und Kultur
- Kunstpolitik
- "Entartete Kunst"
- Große Deutsche Kunstausstellung
- Filmpolitik
- Kino
- Reichskulturkammer
- Reichsschrifttumskammer
- Literatur im NS-Regime
- NS-Literatur
- Philosophie im NS-Regime
- Die Fotografie im NS-Regime
- Musik
- NS-Architektur
- Käthe Kollwitz: Turm der Mütter
- Arno Breker: Kameraden
- Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppenheim
- Wolfgang Langhoff: Die Moorsoldaten