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    Chiffriermaschine "Enigma", 1937

> Der Zweite Weltkrieg > Kriegsverlauf

Die Chiffriermaschine "Enigma"

Maschinen des Typs "Enigma" dienten der Ver- und Entschlüsselung von Texten. Die Kodierung über die Schaltverbindungen dreier Chiffrierwalzen sowie über zusätzliche Steckerverbindungen für eine Doppelverschlüsselung ermöglichte eine riesige Anzahl von Schlüsselalphabeten und damit beachtliche Sicherheit und Geheimhaltung.

Der deutsche Ingenieur Arthur Scherbius (1878-1929) meldete 1918, noch während des Ersten Weltkriegs, sein erstes Patent für eine Verschlüsselungsmaschine an, die er nach dem griechischen Wort "Engima" (Rätsel) benannte. Das Gerät war seinerzeit noch nicht für eine zivile Verwendung vorgesehen, wurde mit Kriegsende dann aber doch zunächst für kommerzielle Zwecke angeboten. Es verschwand jedoch vom zivilen Markt, als die im Entstehen begriffene Wehrmacht die batteriegespeisten Maschinen Mitte der 1920er Jahre für die Nachrichtentruppen einführte. 

Die alliierten Aufklärungsarbeiten zur Dechiffrierung des deutschen Nachrichtenverkehrs konzentrierten sich im Hauptquartier Bletchley Park, rund 50 Meilen nördlich von London. Hier waren, unter höchster Geheimhaltung, Spezialisten und Spezialistinnen damit beschäftigt, die täglich eingehenden deutschen Funksprüche zu entschlüsseln. "Ultra", so der britische Deckname, arbeitete rund um die Uhr im Wettlauf mit der Zeit. Erfolge hatten die Kryptologen und Kryptologinnen besonders 1940 im Frankreichfeldzug und während der Luftschlacht um England sowie beim Afrikafeldzug.

Rosmarie Beier de Haan
10. November 2022

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