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    Frauen im zerstörten Kiew, 1941

> Der Zweite Weltkrieg > Kriegsverlauf

Die Schlacht bei Kiew 1941

Auf Befehl von Adolf Hitler schwenkte die 2. Armee der Heeresgruppe Mitte nach der Schlacht von Smolensk (bis 5. August 1941) zur Niederkämpfung starker sowjetischer Verbände nach Süden ein. Nach der Eroberung von Gomel gelang es ihr, mit der Heeresgruppe Süd am Dnepr eine zusammenhängende Front zu bilden. Deren 17. Armee erkämpfte sich mit der Eroberung des Brückenkopfs bei Krementschug 250 Kilometer südlich von Kiew die Ausgangsbasis, um östlich der ukrainischen Hauptstadt nach Norden vorzustoßen. Ab dem 4. September rückte sie auf die Linie Mirgorod-Lubny vor, um in einer gemeinsamen Zangenbewegung mit der 2. Armee die am mittleren Dnepr und Kiew stehenden fünf Armeen der sowjetischen Südwestfront zu umfassen. Gleichzeitig griff die deutsche 6. Armee unter Walter von Reichenau von Westen her an.

 

Der erste, weit umspannende Ring wurde am 15. September bei Lochwiza geschlossen. Mit dem Dnepr-Übergang des rechten Flügels der 2. Armee bei Reschitza folgte zudem die unmittelbare Einschließung Kiews. Am 19. September fiel die Stadt. Die Kesselschlacht im Osten Kiews tobte bis zum 26. September. Rund 665.000 sowjetische Soldaten gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft . Die Deutschen erbeuteten zudem über 880 Panzer und 3.700 Geschütze. Mit dem Ende der Schlacht bei Kiew und den enormen sowjetischen Verlusten verband das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) die Hoffnung, noch vor Einbruch des Winters in den Kaukasus vorstoßen zu können.

In Kiew selbst begannen Einsatzgruppen sofort mit der Erfassung der jüdischen Einwohner. Auf Plakaten wurden sie aufgefordert, sich zu Umsiedlungsmaßnahmen einzufinden. Die dem Befehl folgenden knapp 34.000 Juden wurden jedoch am 29. und 30. September in der Schlucht Babi-Jar am Stadtrand von Angehörigen eines Sonderkommandos erschossen.

Arnulf Scriba
19. Mai 2015

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