Im August 1936 wurde das Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen für männliche Häftlinge rund 35 Kilometer nordöstlich von Berlin bei Oranienburg gebaut. Nach der Ernennung des Reichsführers der Schutzstaffel (SS) Heinrich Himmler zum "Chef der Deutschen Polizei" 1936 war dies die erste Neuerrichtung eines KZ. Die Anlage des Lagers orientierte sich an einem architektonischen "Idealplan": Dreiecksgrundriss, symmetrischer Aufbau, fächerförmig um den Appellplatz gruppierte Baracken und rundum verteilte Sonderbereiche waren unmittelbarer Ausdruck absoluter Kontrolle. Aufgrund der Nähe zur Reichshauptstadt und seiner Funktion als Modell- und Schulungslager der SS nahm Sachsenhausen eine Sonderstellung im System der nationalsozialistischen Konzentrationslager ein. Diese verstärkte sich durch die Verlegung der "Inspektion der Konzentrationslager", der Verwaltungszentrale für alle KZ im deutschen Machtbereich, im April 1938 von Berlin nach Oranienburg.
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Zunächst lieferte die SS politische Gegner des NS-Regimes in das KZ Sachsenhausen ein: Kommunisten, Sozialdemokraten, liberale und konservative Politiker. Später folgten Homosexuelle, Sinti und Roma, Christen, Zeugen Jehovas und Kriminelle. 1938 stieg die Zahl der ausschließlich männlichen Häftlinge in Sachsenhausen infolge verschiedener Verhaftungsaktionen stark an. Im Zuge der Aktion "Arbeitsscheu Reich" des Reichskriminalpolizeiamts vom März und Juni 1938 lieferte die SS rund 6.000 als "asozial" eingestufte Menschen in das Lager ein. Nach der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 wurden ca. 6.000 Juden nach Sachsenhausen transportiert. Mit der Zerschlagung der "Rest-Tschechei" im Frühjahr 1939 und mit Beginn des Zweiten Weltkriegs füllte sich das Lager zunehmend mit Häftlingen aus den besetzten Ländern Europas.
Aufgrund der ständig wachsenden Zahl der KZ-Insassen verschlechterten sich die Lebensbedingungen in Sachsenhausen rapide. Tausende von Menschen starben an Unterernährung, Krankheit, Erschöpfung und Misshandlungen oder wurden von der SS ermordet. Ab Oktober 1941 begannen in Sachsenhausen Massenerschießungen von über 12.000 als "politisch und rassisch untragbaren" sowjetischen Kriegsgefangenen in einer eigens dafür errichteten Genickschussanlage.
Der Devise "Vernichtung durch Arbeit" fielen unzählige Häftlinge zum Opfer. Zehntausende wurden zur Zwangsarbeit in den SS-eigenen Betrieben "Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH" (DESt) und "Deutsche Ausrüstungswerke" (DAW) sowie in den über 100 Außenlagern des KZ Sachsenhausen herangezogen. Mit der stärkeren Einbeziehung der KZ in die Kriegsproduktion ab 1942 profitierten große Rüstungsbetriebe wie die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG), Siemens & Halske, DEMAG-Panzerwerk, Heinkel Flugzeugwerke, Daimler-Benz-Werke und die IG-Farben in über 100 Außenlagern des KZ Sachsenhausen von der Häftlingsarbeit.
Als sich die Rote Armee im Vormarsch auf das Lager befand, wurden am 20. April 1945 über 33.000 Häftlinge des KZ Sachsenhausen zu Marschkolonnen zusammengefasst und in Richtung Ostsee getrieben. Bei diesem "Todesmarsch" starben ca. 6.000 Gefangene. Die Überlebenden trafen Anfang Mai bei Schwerin auf amerikanische und sowjetische Truppen. Etwa 3.000 im Lager zurückgebliebene kranke Häftlinge wurden am 22. April 1945 von polnischen und sowjetischen Einheiten befreit. Zwischen 1936 und 1945 waren mehr als 200.000 Menschen aus über 40 Nationen im KZ Sachsenhausen inhaftiert, von denen mehrere Zehntausend die Lagerhaft nicht überlebten. Unter ihnen befand sich auch der Regimegegner Hans von Dohnányi.
Ab August 1945 wurde das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen als "Speziallager Nr. 7" vom sowjetischen Geheimdienst "Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten" (NKWD) zur Internierung von ehemaligen Funktionären der NSDAP, Verurteilten der sowjetischen Militärtribunale sowie willkürlich Verhafteten genutzt. Als Repräsentant der NS-Kulturpolitik wurde der Schauspieler Heinrich George verhaftet und kam in Sachsenhausen am 25. September 1946 infolge der Haftbedingungen ums Leben.
Bis zur Schließung des sowjetischen Speziallagers im Frühjahr 1950 waren ca. 60.000 Menschen inhaftiert, von denen mindestens 12.000 an Unterernährung und Krankheiten starben. 1961 wurde auf dem ehemaligen Lagergelände nach Buchenwald und Ravensbrück die dritte "Nationale Mahn- und Gedenkstätte" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eingeweiht. Dort befinden sich heute mehrere Daueraustellungen zum Konzentrationslager sowie ein Museum zum "Speziallager Nr. 7".
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